Finanzierung Der Pretzfelder Gemeinderat entspricht dem Wunsch der Wehr. Nur ein Mitglied plagen arge Bedenken.
von unserer Mitarbeiterin Carmen Schwind
Pretzfeld — "Wir haben da eine Deckungslücke in der Versicherung unserer Feuerwehrleute entdeckt", sagte Rose Stark (SPD/Öko), Bürgermeisterin von Pretzfeld. Zweiter Bürgermeister Walther Metzner (WPA) hatte sich zu diesem Thema informiert. Für die aktiven Feuerwehrleute - in Pretzfeld sind es derzeit 193 - ist über einen Rahmenvertrag des Landkreises Forchheim eine Dienst-Unfallversicherung bei der Versicherungskammer Bayern abgeschlossen worden.
"Die Versicherungssumme von 42 000 Euro bei Vollinvalidität ist ja wohl nicht mehr zeitgemäß", sagte Metzner. Auf die Frage eines Rats, ob es auch andere und vor allem günstigere Anbieter gäbe, antwortete Metzner, dass die Bedingungen über diesen Rahmenvertrag "ausgesprochen günstig" seien.
Mittlere Erhöhung
Bisher habe der Versicherungsbeitrag 436,37 Euro betragen. Da man in Zukunft eine höhere Versicherungssumme wünsche, habe die Versicherungskammer Bayern drei Alternativen vorgeschlagen.
Metzner hatte sich in diesem Zusammenhang beim Landratsamt informiert und erfahren, dass weitere acht der 29 Gemeinden bereits die Versicherungssumme angepasst haben. Die meisten davon hätten sich für die mittlere Erhöhung entschieden; es geht um eine Summe von 1584,72 Euro.
Kurz diskutiert wurde, ob auch Herztod und Lohnfortzahlung mit berücksichtigt werden sollten. Der Rat beschloss einstimmig ebenfalls die mittlere Erhöhungsalternative.
Außerdem war der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Pretzfeld, Thomas Glas, auf die Bürgermeisterin mit der Frage zukommen, ob die Gemeinde nicht 15 000 Euro für zwei Küchen im Feuerwehrhaus bereitstellen könne. Eine größere Küche, die etwa 10 000 Euro kosten würde, und eine kleinere Kaffeeküche für etwa 5000 Euro waren geplant. "Jedes Feuerwehrhaus hat mindestens eine Küche. Die brauchen sie für Versammlungen, Fortbildungen oder im Dienst", erklärte Bürgermeisterin Stark.
Zudem lobte sie das große Engagement der Männer und Frauen beim Umbau des Feuerwehrhauses, deshalb solle die Gemeinde hier einen Betrag zuzahlen.
Rätin Maria Hack (Frauen aktiv) äußerte ihre Bedenken: "Wir haben noch keinen Haushalt, wie soll ich da zustimmen?"
7500 Euro gewährt
Stark erklärte, dass lediglich ein Mitarbeiter für den Haushalt zuständig sei, der zudem längere Zeit nicht da gewesen sei. "Finanziell haben wir aber keine Probleme", sagte die Bürgermeisterin. Einer der Räte ärgerte sich, weil seiner Meinung nach in jeder Sitzung das Gleiche diskutiert würde.
Nach der Diskussion beschlossen die Räte mit sechs Gegenstimmen, der Feuerwehr 7500 Euro für die Küchen zu gewähren. Maria Hack wollte allerdings ins Protokoll aufgenommen haben, dass sie nur wegen des fehlenden Haushalts gegen den Beschluss gestimmt hatte. In der Sache gönne sie der Pretzfelder Feuerwehr die Küchen.