Nach der Übernahme des Höchstadter Medizintechnik-Unternehmens Medwork durch den japanischen Konzern Fujifilm blickt Geschäftsführer Gerald Fischer optimistisch in die Zukunft.
Andreas Dorsch Das Höchstadter Medizintechnik-Unternehmen Medwork gehört nun seit einigen Tagen zum japanischen Konzern Fujifilm (der FT berichtete). Den Verkauf hat sich Medwork-Gründer und geschäftsführender Gesellschafter Gerald Fischer nicht leicht gemacht. Vergangenes Jahr feierte man das 20-jährige Bestehen.
Um mit Medwork auf Dauer bestehen zu können, habe man sich "aus einer Vielzahl von Interessenten" für einen Partner entschieden, "mit dem man strategisch gut zusammenarbeiten kann und der nicht auf schnelles Wachstum mit allen Konsequenzen" aus ist, sagt Fischer. Er sah das Unternehmen durch den massiven internationalen Preisdruck und extrem gestiegene Zulassungskriterien in Zugzwang gekommen. Derzeit arbeiten bei Medwork in Höchstadt rund 140 Menschen, bald sollen durch ein weiteres Werk noch einmal bis zu hundert dazukommen. Dem FT stellte sich Gerald Fischer einem Interview.
Aus welchen Gründen hat sich Medwork für diesen Schritt entschieden?
Gerald Fischer: Die Nachfrage nach minimal-invasiven endoskopischen Untersuchungen und Behandlungen steigt weltweit, ebenso wächst auch der damit verbundene Markt für endoskopische Instrumente. Doch unsere strategischen Analysen der Zukunft zeigen, dass es immer schwieriger wird, gegen die starken Wettbewerber, die Billi gimporteure aus Asien und die sich verändernden Kundenanforderungen mitzuhalten.
In unserem Heimatmarkt sind wir mit etwa 15 Prozent Marktanteil unter den Top 3. Global sind wir zwar in über 30 Ländern vertreten, doch ein weiteres internationales Wachstum wird immer schwieriger zu erschließen. Mit einem strategisch starken Partner an der Seite können wir das Unternehmen nun langfristig im, und explizit für den globalen Markt entwickeln. Somit kam die Interessensbekundung und das Akquiseangebot von Fujifilm zum richtigen Zeitpunkt.
Was bedeutet das für den Firmenstandort in Höchstadt?
Unverändert. Die Entwicklungs-, Produktions- und Marketingbereiche gehören zu unseren Kernkompetenzen. Unser Standort ist technisch auf dem neuesten Stand, sehr stilistisch und höchst effizient und wir können expandieren. Gerade auch diese Optionen waren für Fujifilm für die Transaktion nicht unwesentlich.