Ende 2017 hat das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg den ersten Alkoholatlas herausgebracht. Darin wird deutlich, dass sich bei Erwachsenen ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem sozialen...
Ende 2017 hat das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg den ersten Alkoholatlas herausgebracht. Darin wird deutlich, dass sich bei Erwachsenen ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem sozialen Status und der Häufigkeit des Alkoholkonsums abzeichnet. In höheren sozialen Schichten wird mehr getrunken. Ein riskanter Konsum bedeutet: Pro Tag nehmen Frauen mehr als ein Glas Bier (0,3 Liter) oder 0,1 Liter Wein, Männer mehr als zwei Gläser (0,6) oder Wein (0,2 ) zu sich.
Die Zahl derer, die Alkohol in gesundheitsschädlichen Mengen trinken, ist in Deutschland enorm: So geht der Alkoholatlas davon aus, dass 9,5 Millionen Menschen einen riskanten Umgang mit Alkohol pflegen.
"Das Problembewusstsein ist beim Thema Alkoholkonsum nach wie vor zu niedrig", sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, Ende 2017. "Jedes Jahr sterben bei uns mehr als 20 000 Menschen an den Folgen ihres Alkoholkonsumes."
Dazu kämen rund 10 000 Kinder pro Jahr alkoholgeschädigt zur Welt. Etwa 2,65 Millionen Kinder leben in einer Familie mit mindestens einem alkoholkranken Elternteil.
Deutschland liegt mit einem Konsum von elf Litern Reinalkohol pro Jahr und Person im Alter von 15 Jahren und älter etwas über dem durchschnittlichen Alkoholkonsum der EU-Mitgliedstaaten von 10,6 Litern, sagt die Drogenbeauftragte. sw