von unserem Mitarbeiter Stephan Herbert Fuchs Bayreuth — Obwohl bereits 208 von 214 oberfränkischen Gemeinden im Förderprogramm Breitbandausbau aktiv sind, drückt die Wirtschaft w...
von unserem Mitarbeiter
Stephan Herbert Fuchs
Bayreuth — Obwohl bereits 208 von 214 oberfränkischen Gemeinden im Förderprogramm Breitbandausbau aktiv sind, drückt die Wirtschaft weiter aufs Tempo. "Spätestens bis 2020 brauchen wir in allen Teilen Bayerns eine Versorgung mit 100 Megabit pro Sekunde", sagte Christian Heinrich Sandler, Vorstandsmitglied der vbw-Bezirksgruppe Oberfranken und Vorstandsvorsitzender der Sandler AG, bei einer Veranstaltung der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft zu den Themen Breitbandausbau und Digitalisierung in Bayreuth.
In seiner Breitbandrichtlinie hatte der Freistaat 2014 das flächendeckende schnelle Internet bis 2018 beschlossen. Dazu wurde das bereits laufende Breitband-Förderprogramm modifiziert und mit 1,5 Milliarden Euro ausgestattet. Damit gilt das Breitbandprogramm als eines der größten Förderprogramme im Freistaat.
Konkret wurde dazu die Mindestförderung der Kommunen auf 60 Prozent der Gesamtkosten aufgestockt, die Höchstförderung liegt bei 80 Prozent. Je nach Zahl der Einwohner und Ortsteile liegt der Höchstfördersatz pro Einzelmaßnahme bei etwa einer Million Euro.
Oberfranken an der Spitze
Mit exakt 97,2 Prozent der Kommunen, die sich im Förderverfahren befinden, liege Oberfranken an der Spitze in Bayern, sagte Christian Schmitz, stellvertretender Leiter des bayerischen Breitbandzentrums. Zumal davon ausgegangen werden muss, dass in den noch fehlenden sechs Gemeinden der Vollausbau bereits erreicht ist. Bayernweit seien aktuell 1887 von 2056 Gemeinden im Förderprogramm.
"Die Richtung stimmt, der Einsatz ist richtig, doch am Ziel sind wir deshalb noch lange nicht", sagte Christian Heinrich Sandler. Er sah den Breitbandausbau auf 50 Megabit pro Sekunde nur als Zwischenschritt.
Ausreichen werde das für die Zukunft nicht, 100 Megabit pro Sekunde müsse das nächste Ziel sein. In Oberfranken sei der Breitbandausbau eine besondere Herausforderung, weil es zum einen eine starke Industrialisierung gebe, der Regierungsbezirk andererseits aber auch extrem ländlich geprägt sei. Sandler begrüßte das Vorhaben, Gewerbegebiete vordringlich mit hoher Bandbreite anzuschließen, weil dies mittlerweile zum wichtigsten Standortkriterium geworden sei: "Ob sich ein Unternehmen hier niederlässt, hängt immer mehr von der digitalen Infrastruktur ab."
Auch alle Schulen erschließen
Als wichtigste Ziele der Breitband-Initiative nannte Christian Schmitz vom Breitbandzentrum die Flächendeckung, den Einsatz zukunftsfähiger Lösungen, also einen hohen Glasfaseranteil, sowie die vordringliche Versorgung von Gewerbegebieten, besonderen Gewerbestandorten, etwa Hotels, und auch die Erschließung aller Schulen.