Die Veranstaltungsreihe des Förderkreises für Kirchenmusik Trebgast wurde mit der musikalischen "Winterreise" von Franz Schubert fortgesetzt. Vorsitzender K...
Die Veranstaltungsreihe des Förderkreises für Kirchenmusik Trebgast wurde mit der musikalischen "Winterreise" von Franz Schubert fortgesetzt. Vorsitzender Karl-Heinz Will freute sich riesig über den guten Zuspruch. Ein volles Kantorat zeige wieder einmal, dass Kirchenmusiker Thomas Grünke eine glückliche Hand und mit der Verpflichtung der Künstler die richtige Auswahl getroffen hatte.
"Eine hochkarätige Besetzung, die uns einen wunderschönen Liederabend beschert hat", brachte es Will auf den Punkt, nachdem das Publikum mit minutenlangem Applaus und Bravo-Rufen bereits sein Urteil abgegeben hatte. Und als Zugabe - natürlich - das bekannteste des 24 Lieder umfassenden Zyklus" gefordert hatte: "Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum."
Zwei hoch professionelle Musiker
Am Schluss stellte sich die Frage, wen man mehr bewundern sollte: Den spanischen Tenor Juan Carlos
Falcón, der ja den Trebgastern durch seine Mitwirkung in zwei Oratorien-Aufführungen kein Unbekannter mehr ist. Bewundernswert, wie er mit seiner hoch professionellen Stimmtechnik ohne sichtbare Anstrengung und ohne überflüssige pathetische Gesten sowohl sanfte, melancholische, als auch starke, kräftige Töne von überschwänglicher Freude hervorzauberte. Oder das Trebgaster Eigengewächs Hans Martin Gräbner am Flügel, dessen schwieriger Part darin bestand, einen hervorragenden Sänger hervorragend zu begleiten und dabei auf dessen ganze Nuancen einzugehen. Das hat Gräbner in professioneller Art und Weise geschafft und umgesetzt. Einer der Gründe, warum ihn zahlreiche Sänger als Chanson- und Liedbegleiter sowie als Kammermusikpartner schätzen.
Nicht dauernd auf Noten schauen
Falcón trug dieses lange Lied auswendig vor.
Seine Begründung: "Die richtige Stimmung kann man nur finden, wenn man nicht dauernd auf die Noten schaut. Dadurch entsteht auch viel mehr Nähe zum Publikum, als wenn man Noten in der Hand hat." Außerdem ist das für ihn gleichzeitig eine Übung: Im April fliegt er nach New York, um dort den Part des "Evangelisten" in der Matthäus-Passion zu singen. "Voraussetzung für diese Rolle war, dass ich auswendig singe", erklärt er und freut sich schon auf diese neue Herausforderung.
Ein tolles Konzert, sowohl in Bezug auf die gesangliche Leistung als auch auf die Begleitung am Flügel.