Wiesenttal bietet Einwohnern eine offene Ganztagsschule

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Eingang der Grundschule Muggendorf Foto: Pauline Lindner
Eingang der Grundschule Muggendorf  Foto: Pauline Lindner

Die Verwalter der staatlichen Fördertöpfe meinen es derzeit gut mit der Marktgemeinde Wiesenttal. Ins Kommunale Investitionsprogramm KIP aufgenommen wurden ...

Die Verwalter der staatlichen Fördertöpfe meinen es derzeit gut mit der Marktgemeinde Wiesenttal. Ins Kommunale Investitionsprogramm KIP aufgenommen wurden der Bau einer barrierefreien öffentlichen Toilette im Bürgerhaus in Streitberg und die Revitalisierung der ehemaligen Schule in Birkenreuth.
Auch bei den Schulen kam Wiesenttal zum Zug. Ab kommendem Schuljahr kann eine offene Ganztagsschule eingerichtet werden. Die Schulleitung hat bereits bei den Eltern den entsprechenden Bedarf abgefragt. 38 Kinder werden demnach ab September das Angebot einer Betreuung bis maximal 16 Uhr in Anspruch nehmen.


Der Staat schießt zu

Durch die offene Ganztagsschule erledigt sich die bisherige Mittagsbetreuung. Hierfür wandte die Kommune im Jahr zwischen 5000 und 6000 Euro auf. Diesen Betrag bringt sie künftig in das Ganztagsprojekt ein, der Staat gibt seinerseits 28 000 Euro dazu.
"Wir müssen mitziehen. Wir brauchen eine gute Versorgung für Kinder berufstätiger Eltern", beugte Bürgermeister Helmut Taut (FWW) etwaigen Bedenken vor. In der Praxis wird es wenig Änderungen geben. Es ist kein An- oder Umbau am Schulhaus erforderlich. Die Räumlichkeiten sind laut Taut "ideal", besonders für das gemeinsame Mittagessen. Für Kinder, die schon nach der vierten Stunde Schluss haben, beginnt die weitere Betreuung gleich im Anschluss. Sie können den Bus um 13 Uhr für die Heimfahrt nutzen. Für die Heimfahrt um 15.30 Uhr wird die Gemeinde einen Kleinbus einsetzen. Neben der Hausaufgabenbetreuung gibt es ein breitgefächertes Spiel- und Freizeitangebot.
Einzig Instrumentalunterricht durch Lehrer der Musikschule Ebermannstadt wird den Eltern etwas kosten. Bisher lief das Projekt Jeki in der Grundschule Wiesenttal. Hierfür brachte die Kommune jährlich 12 000 Euro an freiwilliger Leistung auf. Das ist ein Punkt, an dem sie verpflichtet ist einzusparen. Bei der Umstrukturierung zur offenen Ganztagsschule wird Eltern der Musikunterricht ihrer Kinder 80 Euro im Jahr kosten. Diese Summe hielt der Marktgemeinderat für sozialverträglich.
Zum öffentlichen WC führte Taut das Folgende aus: Die veranschlagten Kosten in Höhe von fast 150 000 Euro resultieren aus dem Umfang des Umbaus. Die Toiletten sollen auch dann zugänglich sein, wenn das Bürgerhaus geschlossen ist. 90 Prozent der Kosten werden laut Taut allerdings durch die zugesagten Fördermittel abgedeckt. Beim zweiten Vorhaben, dem Schulhaus Birkenreuth, belaufen sich die Schätzkosten auf rund 400 000 Euro. "Dach, Fenster, barrierefreier Zugang - da war diese Summe schnell erreicht", berichtete Taut aus den Vorgesprächen mit Baufachleuten.
Binnen eines halben Jahres müssen die Anträge für die Förderung abgeschlossen sein. Die Kommune wird umgehend Angebote von Planern einholen. "Dann können wir loslegen", sagte ein zuversichtlicher Taut.
Froh ist er auch über eine weitere Baustelle. Genau an der Grenze zwischen den Landkreisen Bamberg und Forchheim, zwischen Gößmannsberg und Siegritz in der Gemarkung Wüstenstein, macht die Kreisstraße (Ba18/Fo 39) einen Knick im 90-Grad-Winkel. Dieser Gefahrenpunkt wird nun durch eine flach geführte Kurve entschärft.