Wenn Russisch meine Sprache wär'

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Sibylle Menzel, die Vorsitzende des Freundeskreises Krasnogorsk, hat für die Schüler einen russischen Sprachtag organisiert. Foto: Johanna Blum
Sibylle Menzel, die Vorsitzende des Freundeskreises Krasnogorsk, hat für die Schüler einen russischen Sprachtag organisiert.  Foto: Johanna Blum

Bis sich die rund 40 Schüler und Eltern aus Höchstadt auf den Weg in ihre russische Partnerstadt Krasnogorsk machen, müssen erst einmal Vokabeln gepaukt werden - aber das ist nicht das größte Problem.

"Das sind für mich lauter Hieroglyphen", meint ein Teilnehmer etwas unsicher und spricht vorsichtig das eben Gelernte nach. Er ist einer der knapp 40 Teilnehmer, die von 11. bis 19. Juni die russische Partnerstadt Höchstadts, Krasnogorsk, besuchen werden - im Moment schwitzen sie alle noch, über dem Versuch, im Kursraum der Christuskirche in Höchstadt in die Geheimnisse der kyrillischen Schrift und in die Laute der russischen Sprache einzutauchen.

Manchem kommt es spanisch vor

Der 13-jährige Sebastian freut sich auf diese Fahrt. "Ich war noch nie in Russland", erklärt er und fügt hinzu: "Meine Eltern und meine Schwester fahren auch mit." Aber die Sprache sei echt etwas schwieriger als Englisch und Latein - schon wegen der anderen Schrift, findet er. Sibylle Menzel geht langsam das kyrillische Alphabet mit den Teilnehmern durch und im Lauf des Vormittags gelingt es den meisten, auch einige Worte zu entziffern.
"Ich freue mich auf diese Fahrt nach Krasnogorsk", meint der 12-jährige Christian strahlend. "Und dann möchte ich ja auch ein bisschen was verstehen und lesen können", ergänzt er hoffnungsvoll. "Das Russisch ist nicht einfach", findet er und fügt hinzu: "Aber es macht Spaß, mal reinzuschnuppern."

Lernen bis die Köpfe rauchen

Ein interessantes Programm hat Sibylle Menzel, die Vorsitzende des Freundeskreises Krasnogorsk, mit Freunden aus der russischen Partnergemeinde zusammengestellt. Sie ist es auch, die diesen Sprachentag vorbereitet hat und durchführt.

Für deutsche Ohren klingt ihr Russisch perfekt. "Ich habe bereits mit 14 Jahren angefangen, Russisch zu lernen - neben Latein und Französisch", verrät sie. In einer Pause - die alle dringend nötig haben - stellt sie das geplante Besuchsprogramm vor:

Ein Gala-Konzert, eine Besichtigungstour Moskaus mit einem Besuch des Roten Platzes, eine Fahrt mit der Metro, Besuch des Moskauer Staatszirkus, ein Museumsbesuch, eine Exkursion nach Neu-Jerusalem und mehr steht auf dem Programm.

Gespannt sind alle Teilnehmer auch auf das Hotel, in dem sie untergebracht sind. Dann ist die Pause auch schon vorbei und es geht weiter mit dem Russisch- Studium. Es werden Straßenschilder und Firmenschilder entziffert und die Köpfe rauchen. Der 18-jährige Johannes war letztes Jahr mit seiner Klasse vom Höchstadter Gymnasium zum Schüleraustausch in Krasnogorsk. "Mir hat es super gefallen", erklärt er. Diesmal kommen Mutter, Schwester Franziska (14 Jahre) und Bruder Sebastian (13 Jahre) mit. "Wir werden meine Gastfamilie treffen und darauf freue ich mich besonders", verrät er. Für ihn ist dieser Sprachentag nicht ganz so anstrengend, denn er ist zumindest mit Sprache und Schrift vertrauter als die meisten der Gruppe. Katrin Krisch hat vor vielen Jahren Russisch in der Schule gelernt. Für sie ist es ein Auffrischen und sie freut sich mit Mann und Sohn auf ein spannendes Abenteuer.

Nun heißt es, bis zur Abfahrt das Gelernte zu wiederholen und zu festigen. Mit diesem Vorsatz machen sich alle nach einem interessanten und doch etwas anstrengenden Vormittag auf den Heimweg - Doswidanja und Auf Wiedersehen.