Nicht auf die erhoffte Gegenliebe beim Rest des Bau- und Umweltsenats stieß der Antrag der Grünen, für Rödental eine Baumschutzverordnung zu erlassen. Bei der vorangegangenen Sitzung des Gremiums hatt...
Nicht auf die erhoffte Gegenliebe beim Rest des Bau- und Umweltsenats stieß der Antrag der Grünen, für Rödental eine Baumschutzverordnung zu erlassen. Bei der vorangegangenen Sitzung des Gremiums hatte Grünen-Fraktionschef Ulrich Leicht den Antrag eingebracht und eine Mustersatzung vorgelegt, mit der sich die Verwaltung inzwischen beschäftigt hat.
"Die Praxis zeigt, dass Bäume in Rödental nur aus triftigen Gründen gefällt werden", nannte Bauamtsleiter Günter Benning eines der Ergebnisse aus der Diskussion des Themas in der Verwaltung. Aus fachlicher Sicht bestehe daher keine Notwendigkeit für eine weitere Verordnung. Die Stadt sei gut durchgrünt und es gebe keinen Grund für Befürchtungen, das könne sich in Zukunft ändern.
Ulrich Leicht verteidigte den Antrag seiner Fraktion: "Eine Baumschutzverordnung wird so negativ dargestellt. Sie ist aber etwas Gutes. Wir erhalten die Bäume."
Bürgermeister Marco Steiner widersprach: "Wir sehen eine Baumschutzverordnung nicht negativ. Aber wir wollen sie nur einführen, wenn wir sie wirklich brauchen."
Dr. Jürgen Faber wies darauf hin, dass nach der Mustersatzung einer Baumschutzverordnung Obstbäume oder Wald beispielsweise ausgenommen sind, die Beschränkungen also nicht so streng sind, wie viele vielleicht befürchten würden. Außerdem gebe es ja auch eine Satzung etwa für Hundesteuer und den Umgang mit so genannten Listenhunden. Eine Baumschutzverordnung gebe es nicht, also brauche die Stadt eine. Emotional setzte Ulrich Leicht nach: "Wer einen Baum fällt, tötet seinen Bruder oder seine Schwester. Wir müssen die Bäume schützen, weil wir von ihnen leben, sie produzieren den Sauerstoff, den wir brauchen."
Dr.Wolfgang Hacker (CSU) erinnerte einerseits an das Eigentumsrecht als hohes Gut, das durch die Satzung eingeschränkt werde. Andererseits verschloss er sich Gedanken an Umwelt- und Klimaschutz keineswegs. Der in Gründung befindliche Arbeitskreis Klimaschutz des Stadtrats könne sich der Frage annehmen und dann mehr darauf setzen, Bürger für den Erhalt von Grün in der Stadt zu sensibilisieren. Einen Anlass, der die Einführung einer Satzung nahelege, sah er nicht.
Das sieht SPD-Fraktionschef Thomas Lesch ähnlich. Er sieht Rödental als sehr grüne Stadt und erinnerte daran, dass neben den Teilen der Kernstadt Mönchröden, Einberg und Oeslau die Stadt viele dörfliche Stadtteile hat. Er könne daher den Handlungsbedarf nicht erkennen.