Das Baunacher Gremium traf sich zur konstituierenden Sitzung. Knappe Abstimmungen inklusive.
Zum ersten Mal traf sich der neu gewählte Baunacher Stadtrat. Auf der Tagesordnung der so genannten konstituierenden Sitzung standen unter anderem die Wahl der stellvertretenden Bürgermeister. Und die Ergebnisse hätten nicht knapper ausfallen können. Auch bei anderen Punkten gab es längere Diskussionen.
Wir leben in besonderen Zeiten. Dass eine konstituierende Sitzung des Stadtrats im Bürgerhaus Lechner-Bräu stattfindet, ist noch nicht so außergewöhnlich - auch vor sechs Jahren war das so. Dass allerdings im Saal selbst nur die Räte Platz nehmen können und die Anzahl der Besucher, für die auf der Empore und im Eingangsbereich Stühle zur Verfügung stehen, limitiert werden muss - das ist neu. Und natürlich mussten auch die Sicherheitsabstände eingehalten werden.
Neu ist ebenso der Mann an der Spitze der Stadt Baunach: Tobias Roppelt. Er rief eingangs zu fairen und sachlichen Diskussionen auf, der persönliche Umgang sollte immer von gegenseitigem Respekt geprägt sein.
Stadträtin Manuela Fößel (SPD/FBB) beantragte gleich zu Beginn, zwei Tagesordnungspunkte, die sich im nichtöffentlichen Teil der Sitzung befanden, auf die öffentliche Tagesordnung zu setzen. Roppelt informierte, dass es dabei um Entscheidungen gehe, die auch Personen betreffen. Daher habe sich die Verwaltung entschieden, sie nichtöffentlich zu behandeln. Er wolle aber, was bisher nicht so gehandhabt wurde, zu Beginn von Stadtratssitzungen über die Beschlüsse aus vorigen nichtöffentlichen Sitzungen informieren, wenn der Grund für die Nichtöffentlichkeit weggefallen sei.
Für und Wider
Nachdem Roppelt das Ergebnis der Ortssprecher-Wahl in Reckenneusig bekanntgegeben hatte - Udo Zeitler wurde dabei erneut gewählt -, stand der Beschluss über die Anzahl der stellvertretenden Bürgermeister an. Die Wahl eines Zweiten und Dritten Bürgermeisters habe sich bewährt, das solle auch wieder so gehandhabt werden, so Roppelt. Dem widersprach Andrea Weigler für die CSU-Fraktion. Die Begründung für die Wahl eines Dritten Bürgermeisters sei vor sechs Jahren gewesen, dass die Last aufgrund der Berufstätigkeit der möglichen Kandidaten auf mehrere Schultern verteilt werden sollte. Da nun aber ein Bewerber zur Verfügung stehe, der beruflich kürzergetreten sei, gebe es keine Notwendigkeit für einen Dritten Bürgermeister. Bei vier Gegenstimmen wurde dennoch beschlossen, einen Zweiten und einen Dritten Bürgermeister zu wählen.
Für das Amt des Zweiten Bürgermeisters schlug Luigi De Vita (CBB) dann Peter Großkopf (CBB) vor, den bisherigen Zweiten Bürgermeister. Manuela Fößel setzte sich für Rudi Wacker (SPD/FBB) ein, der mit einer Zugehörigkeit von 22 Jahren dienstältester Stadtrat ist. Bei der Wahl erhielt Großkopf neun, Wacker acht Stimmen. Als Dritter Bürgermeister wurde von Michael Jäger (CWU) Volker Dumsky (CWU) vorgeschlagen. Manuela Fößel schickte erneut Rudi Wacker ins Rennen. Die Wahl ging dann ebenso knapp aus wie die Wahl zuvor - Dumsky bekam acht, Wacker neun Stimmen. Somit heißt der Zweite Bürgermeister weiterhin Peter Großkopf, neuer Dritter Bürgermeister ist Rudi Wacker.
Ausschüsse besetzt
Besetzt wurden danach die Ausschüsse des Stadtrats (Bau- und Umweltausschuss, Finanzausschuss sowie Rechnungsprüfungsausschuss). Auch war zu entscheiden, welche Stadträte der Gemeinschaftsversammlung der VG Baunach angehören sollen. Bestimmt wurden Sabine Saam (CSU, Stellvertreterin Andrea Weigler), Rudi Wacker (SPD/FBB, Stellvertreterin Manuela Fößel), Peter Großkopf und Dominik Czepluch (CBB, Stellvertreter Elmar Gruß und Michael Eichler) sowie Volker Dumsky (CWU, Stellvertreter Michael Jäger). Bürgermeister Roppelt gehört der Versammlung automatisch an.