Mit einer Führung im sanierten Jugendübernachtungshaus in Mitwitz - zwischen Wasserschloss und Rathaus gelegen - war das Treffen des offenen Arbeitskreises ...
Mit einer Führung im sanierten Jugendübernachtungshaus in Mitwitz - zwischen Wasserschloss und Rathaus gelegen - war das Treffen des offenen Arbeitskreises für Heimatpflege im Landkreis Kronach verbunden. Die Teilnehmer erkundeten die Innenräume des geschichtsträchtigen Gebäudes, das nach umfangreicher Sanierung und Modernisierung wieder seiner Zweckbestimmung zugeführt worden ist. Dafür waren rund 400 000 Euro erforderlich. Vom Ergebnis zeigte man sich beeindruckt.
Altlandrat Heinz Köhler - ein ausgezeichneter Kenner der örtlichen Geschichte - informierte eingangs über das Gaststätten- und Brauereiwesen in der Marktgemeinde mit einer 600-jährigen wechselvollen Entwicklung. So diente einst das Gebäude als Braustätte, das nach 1700 errichtet wurde. Das Sandsteingebäude in seiner jetzigen Form wurde 1828 erbaut. Später wurde es als Kindergarten genutzt. 1988 erfolgte dann der Umbau in ein Jugendübernachtungshaus. Das zuletzt vorübergehend als Asylbewerber-Unterkunft genutzte Haus kann, so Angelika Kempf vom Landratsamt, auch von Vereinen und Gruppen aus dem Bereich der Heimat- und Kulturpflege angemietet werden (Landratsamt Tel. 09261/678-283). Die Heimatfreunde zeigten sich beeindruckt von den komplett neu eingerichteten Unterkünften für 29 Personen sowie Speiseraum, Tagungsraum und Gruppenraum.
"Enorme Bedeutung"
Die Teilnehmer diskutierten unter der Leitung von Kreisheimatpfleger Dieter Lau (Johannisthal) über aktuelle Themen und Anliegen mit Bezug zur Heimatpflege. Allgemein begrüßt wurde die Einbeziehung der Stockheimer Rentei von 1847 in ein hochkarätiges Förderprogramm. Dabei biete sich die Chance, die 400-jährige Bergbaugeschichte von Stockheim, Reitsch und Neuhaus überschaubar darzustellen. Die Ausstellung "Schwarzes Gold 2" in der Zecherhalle Neukenroth mit 1500 Besuchern habe sehr deutlich erkennen lassen, welch enorme Bedeutung der einstige Steinkohlenbergbau - ähnlich wie bei der Flößerei - für die Menschen im Frankenwald hatte.
Wie Kreisheimatpflegeleiter Bernd Graf bekanntgab, sei der Startschuss für die Entstehung eines neuen heimatkundlichen Jahrbuchs gefallen. Für den diesjährigen Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September, kündigte Bernd Graf an, dass das Programm auf Kreisebene am frühen Nachmittag in Seibelsdorf eröffnet werden soll. Neben der dortigen Markgrafenkirche und ihrem Umfeld wolle man auch das Fischbacher Gotteshaus ins Blickfeld des öffentlichen Interesses rücken.
gf