Das Heeresmusikkorps der Bundeswehr zeigte in Wachenroth seine große Bandbreite.
Augen zu und genießen - die musikalische Reise, die "in 80 Tagen um die Welt" führt. Das war Kino im Kopf: Man hörte das Tosen des Meeres, das Galoppieren der Pferde, die dahinziehende Elefantenkarawane, die Rufe der Indianer und glaubte die Glöckchen indischer Tempeltänzerinnen zu vernehmen.
Die Musik zur Verfilmung des berühmten Romans von Jules Verne war zweifelsohne der Höhepunkt im Konzert des Heeresmusikkorps Veitshöchheim. Anlässlich ihres 25. Jubiläums hatte die Blaskapelle Wachenroth zu diesem Benefizkonzert eingeladen. Am Schlagzeug stand Stefan Arnold, der 19-jährige Sohn von Peter Arnold, einem der Leiter der Wachenrother Blaskapelle.
Musikfreunde, insbesondere Blasmusiker aus der ganzen Umgebung, waren in die Ebrachtalhalle geströmt. Schlüsselfelds Bürgermeister Johannes Krapp (CSU), selbst Musiker, Roland Badum, Leiter der Elsendorfer Blaskapelle, Jupp Jevtic, Musiker aus Reichmannsdorf, viele Musiker aus Höchstadt und aus den umliegenden Posaunenchören waren unter den Zuhörern. "Herrlich, wunderschön", schwärmten sie begeistert. Kreismusikpfleger Georg Römer ließ sich das Konzert natürlich auch nicht entgehen. Gehörte er doch selbst in jungen Jahren dem Heeresmusikkorps in Ulm an. Üben, üben und nochmal üben, das wusste er, setzt solche Perfektion voraus.
Humorvolle Moderation
Apropos Perfektion: Ja, es begann so, wie man es sich bei Bundeswehrmusik vorstellt. Schmissig, mit einer Fanfare "Unter Bayerns Rautenbanner". Und "zackig" ließ der Orchesterleiter, Oberstleutnant Roland Kahle, seine Fanfaren auch wieder wegtreten. Überhaupt, der Chef der rund 50 Musiker: Es war zu spüren, dass ihm sein "Job" Freude macht. Er moderierte schelmisch und humorvoll und brachte seine Zuhörer oft zum Schmunzeln.
Im Verlauf des Abends wurde deutlich, dass die Bundeswehr weit mehr kann als nur den Marsch blasen. Blech vom Feinsten, ein sinfonisches Orchester, das sich die ganze musikalische Bandbreite zu eigen gemacht hat.
Der berühmte "Hummelflug" von Rimski-Korsakoff war ebenso dabei wie eine Ouvertüre von Leonard Bernstein. Nach der Pause gab es dann ein Melodien-Special aus der Feder von "Musical-Papst" Andrew Lloyd Webber mit Gänsehaut-Feeling für die Zuhörer bei "Memory" aus "Cats" und der melancholischen Klarinette. Ebenso dabei das herzzerreißende "Don't cry for me Argentina" aus "Evita" und andere mehr.
Wie Siegfried Lindner, der Vorsitzende der Blaskapelle Wachenroth, beim Willkommensgruß erklärte, kommt der Erlös des Konzerts je zur Hälfte der Renovierung der Pfarrkirche Sankt Gertrud und dem Aschbacher Altenheim "Hephata" zugute. In Wachenroth ließ man das Orchester natürlich nicht ohne Zugaben gehen.