Wegen Pilzbefall: Rodungen im Wald bei Gräfenberg in der Diskussion

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Im Wald beim Gräfenberger Kriegerdenkmal sind die Bäume von der Rußrindenkrankheit befallen. Foto: Petra Malbrich
Im Wald beim Gräfenberger Kriegerdenkmal sind die Bäume von der Rußrindenkrankheit befallen. Foto: Petra Malbrich

Bäume werden derzeit immer wieder von der sogenannten Rußrindenkrankheit befallen. Auch in der Steinleite, einem Waldgebiet zwischen dem Denkmal und dem Autohaus in Gräfenberg. Vor allem Ahornbäume we...

Bäume werden derzeit immer wieder von der sogenannten Rußrindenkrankheit befallen. Auch in der Steinleite, einem Waldgebiet zwischen dem Denkmal und dem Autohaus in Gräfenberg. Vor allem Ahornbäume werden befallen und die Krankheit endet nicht nur tödlich, sondern ist auch für gesunde Bäume ansteckend. Darüber wurden die Gräfenberger Stadträte bei ihrer jüngsten Sitzung informiert.

Die Bäume jedenfalls müssen herausgeholt werden, was in der Fläche oberhalb einer Wohnbebauung nicht ganz einfach ist. Ein sogenannter Rückeweg soll deshalb gebaut werden. Dieser könnte durch den Bauhof erstellt werden. Das Gerät, um die Bäume herausholen zu können, müsste gemietet werden. Mit 5000 Euro wurden die Kosten beziffert. Allerdings ging daraus nicht hervor, ob diese Kosten auch die Leistungen des Bauhofs berücksichtigen oder nur die Mietkosten für den Harvester. Werner Wolf (FW) bat, das zu klären.

1500 Quadratmeter für Transport

Doch von dieser Frage ausgehend, begann eine Diskussion, die mehr Fragen aufwarf, als gedacht. Matthias Striebich (Grüne) fügte zunächst an, dass er sich unter den Rückeweg eine kleine Schneise vorstelle, um die befallenen Bäume herausziehen zu können. Das jedoch bezweifelte Hans Derbfuß (CSU). "Es ist im Hang und dort ist es schwierig, zu arbeiten. Die Rückegasse muss mindestens fünf Meter breit sein", meinte er. Die Bewegungen des Harvesters mit seinen gut zehn Tonnen Gewicht am Hang sei nicht mit einem kleinen Weg erledigt.

Mehr noch bereitet ihm der Verlust des Waldes Sorgen. Auf einer Länge von 300 Metern sind es dann 1500 Quadratmeter. Derbfuß forderte deshalb, an anderer Stelle im städtischen Gebiet dieselbe Fläche Wald aufzuforsten. "Was weggenommen wird, ist ein CO2 -Schlucker", erklärte Derbfuß, warum an anderer Fläche Bäume gepflanzt werden sollten. Zustimmung erhielt er von Dritter Bürgermeisterin Regine Bleckmann. Sie wollte diese Forderung deshalb als Ergänzung im Beschluss festlegen.

Nichts gegen eine Aufforstung hat Striebich, der es jedoch fraglich findet, das an anderer Stelle zu tun, wenn die Bäume hier als Schutzwald dienen. Für ihn war deshalb wichtig, zu klären, ob der Weg überhaupt so lang sein müsse. Wolf meinte zudem, die 5000 Euro Kosten seien für diese Maßnahme unterschätzt.

Mit den vom Pilz angefressenen Bäumen ging es auch im nächsten Tagesordnungspunkt weiter. Auch in Gräfenberg wurde die Rußrindenkrankheit entdeckt. "Kranke Bäume müssen raus", betonte Bleckmann. Das Holz der Bäume könne jedoch noch verkauft werden. Zumindest werde es versucht. Dem stimmten die Stadträte zu. Heiko Kracker (GBL) forderte, auch hier eine Wiederaufforstung in den Beschluss aufzunehmen.