Eine lange, heiße und dadurch arbeitsintensive Phase mit vielen Besuchern am Badesee habe zwar alle gefordert. Letztlich sei es aber ein erfolgreiches Jahr ...
Eine lange, heiße und dadurch arbeitsintensive Phase mit vielen Besuchern am Badesee habe zwar alle gefordert. Letztlich sei es aber ein erfolgreiches Jahr gewesen, fasste Vorsitzender Albert Kolb bei der Jahreshauptversammlung der Wasserwacht-Ortsgruppe Trebgast die Ereignisse der Saison 2015 zusammen. "Gerade bei solchen Wochen mit Hochbetrieb bin ich immer glücklich und zufrieden, wenn ein Jahr rum ist, und es ist nichts passiert." Deshalb galt sein Dank vor allem den 63 Aktiven unter den insgesamt 247 Mitgliedern. Wichtig sei auch die Arbeit von Hüttenwart Dieter Muhr, und von Manfred Reitmeier, der sich um die Boote kümmert.
Die Absage des für den 30. Mai vorgesehenen Sommernachtsfestes wegen schlechten Wetters sollte sich nicht als negatives Omen für eine abwechslungsreiche Saison erweisen. Dem Anschwimmen am 17. Mai folgte am 14. Juni der Triathlon des ATS Kulmbach.
Für die Betreuung der 350 Teilnehmer erhielt man vom Veranstalter ein dickes Lob. Höhepunkt war sicherlich das Wochenende Mitte August, an dem 40 Jahre Badesee und Seefest gefeiert, und gleichzeitig Gründungs-Mitglieder der Wasserwacht entsprechend geehrt werden konnten. Die Ortsgruppe war es auch, die eine alte Seefest-Tradition wieder aufleben ließ: 200 Fackeln, die den Rundweg beleuchteten, boten einen imposanten Rahmen für die Illumination des Sees. Ein Trompeter auf dem Badefloß und ein spektakuläres Feuerwerk sorgten weiter dafür, dass diese Veranstaltung wie in früheren Zeiten wieder viele Zuschauer anlockte.
Die Geselligkeit wurde bei einem dreitägigen Ausflug nach Prag und Pilsen, bei einem Kameradschaftsabend, und beim Stärkantrinken gepflegt.
Der Vorsitzende appellierte vor allem an die mittlere Generation der Mitglieder, sich bis zum nächsten Jahr schon einmal Gedanken über einen Generationswechsel im Vorstand zu machen. "Ich will nicht mit 80 noch vorne dran stehen", formulierte er - angesichts seines Alters doch etwas überspitzt.
Bewährt hat sich laut technischer Leiterin Nadine Kolb für die Aktiven die Aufstellung eines gut funktionierenden Dienstplans. Dadurch sei gewährleistet, dass durchgängig jemand präsent sei. Das war auch notwendig. Es gab zwar keine größeren Unfälle, aber die Bienen- und Wespenplage zeigte auch am See Wirkung und machten 129 Erste-Hilfe-Leistungen notwendig. An einem Tag musste der Rettungswagen dreimal innerhalb einer Stunde wegen anaphylaktischen Schocks nach Insektenstichen zur Stelle sein. Insgesamt wurden am See 1372 Wachstunden geleistet. Auch der Dienst an der Naturbühne war etwas aufwendiger als sonst üblich.
Dass zweimal der Hubschrauber und zweimal der Rettungswagen kommen mussten, war in dieser Häufigkeit bisher auch selten. Die Gründe waren auch hier die Hitze und Insektenstiche.
Anschi Kraft listete 18 Trainingseinheiten ihrer elf jugendlichen Schützlinge auf. Neben der Absolvierung von Jugend-Schwimmabzeichen und Sanitätsdienst-Ausbildung traf sich die Gruppe zum Schlittschuhlaufen und zu einem Zeltlager. Die Jugendleiterin kam direkt vom Spektakel des 47. Donauschwimmens der Wasserwacht in Neuburg an der Donau, an dem sie am Vortag zusammen mit Lutz und Henrik Striewski teilgenommen hatte.
Dort hatten sich - am Ufer bewundert von geschätzten 7000 Zuschauern - 2240 wagemutige Teilnehmer in die eiskalten Fluten gestürzt, um in knapp 40 Minuten die vier Kilometer lange Strecke zwischen der Staustufe Bittenbrunn und dem Ziel am Clubhaus des Donauruderclubs zu bewältigen.
50 Tapfere - nur mit Badeanzug oder Badehose bekleidet - ließen sich sogar bei einer Außentemperatur von etwa zehn Grad in rund fünf Minuten eine verkürzte Strecke von 400 Meter in der Donau treiben.
Auch Bürgermeister Werner Diersch sprach von einer guten Saison. Er ließ erkennen, dass der Badesee für die Gemeinde ohne die Wasserwacht nicht zu betreiben wäre. Sein Dank galt deshalb allen Aktiven, die bis zum Schluss in bewundernswerter Weise durchgehalten haben. "Sowohl am See, als auch auf der Naturbühne, seid ihr mit einer gesunden Mischung in punkto Sicherheit ein wichtiger Baustein für die Gemeinde."
Der Reigen der Ehrungen reichte dann von 5- bis 40-jähriger Mitgliedschaft. Der Vorsitzende freute sich auch über einige Männer der ersten Stunde, die heute immer noch dabei sind.
Geehrt wurden für fünf Jahre Mitgliedschaft Henrik und Lutz Striewski.
für zehn Jahre Anschi Kraft, Walter Fronzek. für 15 Jahre Arnold Fick, Erik und Timm Munzert.für 20 Jahre Rudolf Eisenschink.für 25 Jahre Tobias Friedrich, Patrick Vetter, für 35 Jahre Rainer Hartmann, für 40 Jahre Harald Ködel, Dieter Lauterbach, Herbert Popp.
Dieter Hübner