Die Gemeinde muss Hochbehälter und Leitungen erneuern. Und sie sucht zugleich nach einem zweiten Standbein. Schnelle Lösungen sind jedoch nicht in Sicht, wie in der letzten Gemeinderatssitzung deutlich gemacht wurde.
Inventur machen, Bilanz ziehen und sich nebenbei um laufende Geschäfte kümmern. Das sind nicht nur die Aufgaben von Unternehmen und Betrieben, sondern auch die der Gemeinden. In Weißenbrunn musste der Gemeinderat sich an seiner Sitzung unter anderem genau mit diesen Dingen beschäftigen.
Auf den Weg gebracht werden sollte vor allem auch die Bauleitplanung. Flächennutzungspläne, Ergänzungssatzungen, Stellungnahmen. Die Liste war lang, die Zahl der Beschlüsse endlos. Norbert Köhler vom Planungsbüro IVS erläutere die Bauleitplanung in den Bereichen Gössersdorf, Sachspfeife und die Änderung des Gewerbegebietes "Schiefermühle" in Hummendorf in ein Sondergebiet. Hier stellte Köhler die geplante Seniorenwohnanlage vor. Auf Anregung der Gemeinderäte wurde die Empfehlung einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Gebäudes mit aufgenommen.
Problem auch mit Löschwasser
Für das Ingenieurbüro SRP war Stefan Ströhlein am Start. Er stellte die Ausarbeitung des Gesamtkonzepts für die Weißenbrunner Wasserversorgung vor. Ein zweites Standbein wolle man schaffen, für das es auch Möglichkeiten der Förderung gäbe. "Aber diese Aufgabe dauert bestimmt ein Jahrzehnt."
Ströhlein sah kaum schnelle Lösungen und erläuterte im Detail die Situation der Hochbehälter in Weißenbrunn und Thonberg. Vor allem Letzterer liege tiefer und verliere an Energie und Druckhöhe und fülle sich nur dann, wenn wenig Wasser verbraucht werde und die Druckhöhe ansteige. Er erklärte, dass eine Bedarfsermittlung stattgefunden habe, die sich um Löschwasser, Trinkwasser, Maßnahmen an Anlageteilen und am Leitungsnetz drehte. Gerade im Bereich Löschwasser habe die Gemeinde immer wieder ein Problem. "Es muss halt einfach bereitgestellt werden, egal ob es über das Netz oder über Behälter in die Schläuche gelangt." Ermittelt habe sein Büro auch den Trinkwasserbedarf und ob der nötige Druck überall im Netz vorhanden sei. "Und wir haben uns angesehen, an welchen Stellen das Wasser stagniert. Kritische Stellen werden aber vom Betreiber regelmäßig gespült."
Sanierungen seien an den Hochbehältern Weißenbrunn, Thonberg, Hummendorf und Wildenberg. Die Vielzahl an Bauwerken müsse schließlich instand gehalten werden. Rohrbrüche, Verschleiß und Stagnation erforderten zusätzliche Maßnahmen am Leitungsnetz. Dabei sei für jede Ortschaft ein gesonderter Plan erstellt worden, versicherte Ströhlein.
Hoher Aufwand erforderlich
Am Ende ging es dann noch darum, wo denn das Wasser überhaupt herkommen solle für dieses zweite Standbein. Drei Alternativen stünden zur Debatte, nämlich die Rodacher Gruppe, der Markt Küps oder die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO). Fast hatte man den Eindruck, als könne Weißenbrunn hier nur Not gegen Elend tauschen, denn alle Varianten erforderten hohen, zusätzlichen Aufwand, wie zum Beispiel den Bau eines neuen Hochbehälters in Thonberg. Mit dem ganzen Szenario müsse sich aber letztendlich der neue Gemeinderat auseinandersetzen.
Stabilisierungshilfe, dieses Wort stand fast wie ein Gespenst im Raum. 500 000 Euro sollen demnach für 2019 ausgezahlt werden. Davon dienen 300 000 zur Schuldentilgung und 200 000 für Investitionen. Aber wie üblich ist das natürlich mit gewissen Bedingungen verbunden. Die Auflagen, an die das Geld geknüpft ist, sind ein Gemeinderatsbeschluss, dass ab 2020 keine Nettoverschuldung mehr erfolgen werde und somit die Kreditneuaufnahmen unter der ordentlichen Tilgung liegen. Weiter möchten die Verantwortlichen eine Stellungnahme zur Missachtung der Auflage aus dem Bescheid 2018 zur Senkung der Nettokreditaufnahme sowie die Fortschreibung des Haushaltskonsolidierungskonzeptes bis spätestens 31. März.