In der Sitzung am Dienstag beschlossen die Gemeinderäte die Erhöhung der Abwassergebühren für die Bürger in Altenkunstadt. Außerdem soll der Anschluss an die Kanalisation für Neubauten teurer werden.
Stephan Stöckel
Es wird geduscht, anstatt gebadet und bei der Toilettenspülung wird wie selbstverständlich auf die Wasserspartaste gedrückt. Der Hahn wird abgestellt, während die Zähne geputzt werden ... Auch in Altenkunstadt wird kräftig Wasser gespart.
Neben dem Umweltgedanken hat das Wassersparen aber auch andere Folgen: In den vergangenen vier Jahren fielen immer weniger gebührenfähige Kosten an. Dies wurde bei der Gemeinderatssitzung in Altenkunstadt deutlich.
"In diesem Zeitraum kam es zu einer Unterdeckung von 235 000 Euro", sagte Dagmar Suchowski vom gleichnamigen Sachverständigenbüro aus Ingolstadt. Die Auswirkungen werden die Bürger ab dem 1. April in ihrem Geldbeutel spüren.
Abwasser wird teurer
Da Abwassergebühren kostendeckend sein müssen, sah sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend zu einer Erhöhung der Einleitungsgebühr von 2,71 auf 3,20 Euro pro Kubikmeter Abwasser veranlasst.
In den Ortsteilen Burkheim und Pfaffendorf wird in diesem, in Zeublitz und Spiesberg im kommenden Jahr mit der Erneuerung der Abwasserbeseitigung begonnen. In Spiesberg zum Beispiel erfolge diese zukünftig über ein Trennsystem in einer kompakten Kleinkläranlage. Denn der bisherige Klärteich hat ausgedient.
Diese Verbesserungsmaßnahmen sollen über Verbesserungsbeiträge finanziert werden. Darüber wird der Gemeinderat gesondert beraten und dies beschließen. Allerdings ließ Suchowski eine mögliche Finanzierung über Verbesserungsbeiträge in ihre Berechnungen für die Einleitungsgebühr mit einfließen.
Auch die Unterdeckung wurde mit berücksichtigt.
"Würden wir die Verbesserungsbeiträge nicht mit berücksichtigen, würde sich eine Gebühr von 3,57 Euro pro Kubikmeter ergeben. Würden wir sie zu 100 Prozent mit einfließen lassen, dann ergäbe sich eine Gebühr von 3,05 Euro", rechnete die Betriebswirtin vor.
Das Gremium entschied sich für eine 75-prozentige Berücksichtigung, was den eingangs erwähnten Betrag von 3,20 Euro ergibt.
Häuslebauer müssen mehr zahlen
Wer zukünftig in Altenkunstadt ein Haus baut und erstmals an die Kanalisation angeschlossen wird, dem greift die Gemeinde ebenfalls tiefer in den Geldbeutel.
Bislang betrug der Herstellungsbeitrag für den Quadratmeter Grundstücksfläche 1,29 Euro, zukünftig werden es 1,50 Euro sein.
Auch der Betrag für die Geschossfläche erhöht sich von 6,26 auf 7,02 Euro für den Quadratmeter. Die neue Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung wurde mit großer Mehrheit beschlossen.
Lediglich Jan Riedel von den Freien Bürgern der Ortsteile (FBO) stimmte ohne Angabe von Gründen gegen die Anhebung der Beiträge und Gebühren.