Forchheim — Auch wenn der Protest im Internet hohe Wellen schlägt, in der Forchheimer Innenstadt wissen bei einer FT-Umfrage am Mittwochnachmittag nur einige wenige von der Diskuss...
Forchheim — Auch wenn der Protest im Internet hohe Wellen schlägt, in der Forchheimer Innenstadt wissen bei einer FT-Umfrage am Mittwochnachmittag nur einige wenige von der Diskussion um das Katharinenspital. Vor allem jüngere Befragte haben weder vom geplanten Abriss noch vom Seniorenprotest etwas mitbekommen.
Aber auch wer über den Sachverhalt informiert ist, kann sich nicht so einfach eine Meinung bilden. So zum Beispiel Werner Schmidtlutz, bei dem beide Elternteile zur Pflege im Katharinenspital untergebracht waren. "Es ist halt wichtig, dass in Forchheim bald wieder ein funktionsfähiges Altersheim besteht", sagt er und vertraut dabei auch auf die Kompetenz der Stadt und der Pfründner-Stiftung. Forchheim müsse eben auch gewährleisten, dass es genug Pflegeplätze gebe.
Er selbst kenne die bauliche Situation und die rechtlichen Auflagen der Heime nicht, kann sich aber durchaus vorstellen, dass ein Neubau die günstigere Alternative sei, wenn eine Sanierung sich nicht rentiere. Nun sei es an der Stadt, eine Lösung zu finden, die für Bewohner und Personal erträglich sei.
Genau das ist aber die Sorge von Jutta Lützelberger. "Wenn die alten Leute verpflanzt werden, wissen die ja gar nicht mehr wieso, weshalb, warum", sagt sie. Das Wohlbefinden der Menschen müsse gegen die Notwendig der Baumaßnahmen abgewägt werden. Solange es vom Brandschutz und anderen Auflagen her möglich ist, sollte deswegen eher das alte Gebäude saniert werden.
Was ist mit dem Denkmalschutz? Auch Elisabeth Dötzer denkt vor allem an die Bewohner. "Ich finde das alles andere als gut.
Ein alter Mensch lässt sich nicht so leicht hin- und herschieben", sagt die ältere Dame, die selbst mit dem Rollator unterwegs ist. Dass am Katharinenspital aber dringend Handlungsbedarf besteht, merkt sie selbst bei ihren Besuchen dort: Der Fahrstuhl dort sei so klein, dass "nicht einmal ein Sarg" hineinpasse. Trotzdem versteht sie nicht, warum das Gebäude jetzt abgerissen werden soll. "Ich frage mich: Wo bleibt denn da der Denkmalschutz?"
Christel Winterberg findet den Abriss des Katharinenspitals schade. Besonders leid täten ihr die Bewohner, die sich im hohen Alter einfach nicht mehr so leicht an eine neue Umgebung gewöhnen könnten. Sie sieht allerdings auch die Position der Stadt ein: Wenn eine Sanierung schlichtweg nicht möglich sei, müsse das Gebäude eben abgerissen werden.
Dabei müsse eine Umsiedlung der Bewohner aber nicht zwangsläufig böse enden. In einem Pflegeheim in Sachsen-Anhalt habe sie einen ähnlichen Fall mitbekommen: Dort seien die Bewohner auch während des Neubaus auf andere Heime verteilt worden. Später hätten alle Senioren aber im neuen Heim wieder zusammengefunden.
la