Vorbildliche Abteilung

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Wolfgang Heyder (li.) und Steffen Hamann (Mitte) fachsimpeln mit Reinhard Schmid, einem Basketball-Urgestein in Rattelsdorf. Foto: Renate Neubecker
Wolfgang Heyder (li.) und Steffen Hamann (Mitte) fachsimpeln mit Reinhard Schmid, einem Basketball-Urgestein in Rattelsdorf. Foto: Renate Neubecker

Rattelsdorf — Wie ein roter Faden zog sich durch alle Gratulationen zum 30. Jubiläum der Basketballabteilung das Lob für ein Gemeinschaftsgefühl und das Wollen und Erreichen von ge...

Rattelsdorf — Wie ein roter Faden zog sich durch alle Gratulationen zum 30. Jubiläum der Basketballabteilung das Lob für ein Gemeinschaftsgefühl und das Wollen und Erreichen von gemeinsam gesteckten Zielen. Das stellte auch Wolfgang Heyder in den Mittelpunkt seiner Laudatio. Er stellte fest, dass das basketballverrückte "gallische Dorf" zurecht 30 Jahre Basketball feiere. Obwohl er sich sehr wundere, dass ausgerechnet der Staatsfeind Nummer 1 als Laudator eingeladen wurde.
Er müsse biografisch werden, sagte Wolfgang Heyder, und erinnerte daran, wie oft er als Trainer in Rattelsdorf beschimpft worden sei. "Vor keiner Halle der Republik hatte ich mehr Respekt, wie vor den Spielen in Rattelsdorf. Ich kann ohne Übertreibung sagen, dass ich mich auf diese Spiele mental vorbereitet habe, um zu überleben", so Heyder. Als zentralen Punkt für diese Feindschaft sah Wolfgang Heyder, dass er als Jugendförderer Steffen Hamann nach Bamberg geholt habe. Die Wahnsinnskarriere des Basketballers habe ihm Recht gegeben, aber Rattelsdorf habe ihm das nie verziehen. Dabei sollten alle stolz auf ihn sein. Steffen Hamann sei immer bodenständig geblieben. Es stecke immer noch viel "Rattelsdorf" in ihm, dazu gehörten Teamfeeling, Kampfgeist und die Fähigkeit nie aufzugeben. Durchaus im positiven Einvernehmen habe er etwas später Jungs aus dem Rattelsdorfer Umfeld in der Bayernauswahl trainiert.
Wolfgang Heyder kam dann zum Alleinstellungsmerkmal der Basketballabteilung, in den letzten 30 Jahren. Er betonte, dass er das Prinzip, das System des Vereins immer sehr bewundert und in mancher Hinsicht auch als Vorbild betrachtet habe. Nirgends in Bayern oder in Deutschland habe er dieses Gemeinschaftsgefühl im Leistungssport, die Verknüpfung von Jugendarbeit sowie das intensive ehrenamtliche Helfen so positiv und intensiv erlebt wie in Rattelsdorf. Man könne stolz sein auf das, was hier erreicht wurde, was mit 100 Prozent Eigenleistung auf die Beine gestellt worden sei.
Heyder erinnerte an grandiose Spieler und Trainerpersönlichkeiten in diesen 30 Jahren. Er wünschte der Abteilung, dass das Modell, was sie entwickelt habe, wo das Vereinsleben und die Ehrenamtlichkeit sowie das Gemeinschaftsgefühl im Mittelpunkt stehe, noch lange Bestand habe. Weltweit würde Deutschland für sein Vereinssystem bewundert. In diesem Zusammenhang habe er eine Bitte, eine Aufforderung an die politischen Entscheider, aber nicht nur in Rattelsdorf. Vereine müssten unterstützt werden - mit günstigen Hallenmieten und Übungsleiterpauschalen. Denn was gebe es Besseres, als Kinder zum Sport in den Verein zu bringen - weg von Computern, Tablets und Smartphones, schloss Wolfgang Heyder und gratulierte.
Von schönen Erinnerungen an die Zeit in Rattelsdorf sprach der Schirmherr Armin Andres, Vizepräsident des Deutschen Basketballbundes. In der Basketballabteilung werde man liebevoll aufgenommen und könne sehr schnell Freundschaften schließen. Seine Verbundenheit zu den Rattelsdorfer Basketballern habe über Jahre gehalten. Von Reinhard Schmid sei er immer sehr gut informiert worden, so Andres.
Vom BBV Oberfranken gratulierte der Finanzreferent Norbert Geißner. Er wünschte, dass es sportlich bald wieder aufwärtsginge.
Hauptaufgabe des Sponsors sei es, einen Scheck zu überreichen, sagte Wolfgang Kohn von der VR-Bank Bamberg bei seiner Gratulation. Als regionale Bank sei man mit der Jugendarbeit der Vereine sehr verbunden, betonte er.
Andreas Schmittwolf, Erster Vorsitzender der SpVgg, konstatierte, dass der Basketball Rattelsdorf weit über die Grenzen der Region bekannt gemacht habe. Die Spielvereinigung mit ihren ungefähr 800 Mitgliedern habe eine wichtige Aufgabe in der Dorfgemeinschaft, ebenso wie der unabhängige Basketball.
Das unterstrich auch Bürgermeister Bruno Kellner (VU). Er stellte fest, dass die Gemeinde keine professionelle Jugendarbeit brauche, weil die Vereine hervorragende Arbeit leiste. Mit einer Power-Präsentation blickte Reinhard Schmid auf die vergangenen 30 Jahre zurück und konnte den zahlreichen Gästen so mache Anekdote erzählen. nr