Vom Glasfasernetz darf geträumt werden

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von unserem Mitarbeiter  Werner Baier Hirschaid — Es darf geträumt werden: Von Übertragungsraten zwischen 50 und 1000 Megabit pro Sekunde schwärmte Diplomingenieur Uwe Krabbe von d...

von unserem Mitarbeiter  Werner Baier

Hirschaid — Es darf geträumt werden: Von Übertragungsraten zwischen 50 und 1000 Megabit pro Sekunde schwärmte Diplomingenieur Uwe Krabbe von der LAN Consult Hamburg in der letzten Gemeinderatssitzung. Was dazu fehlt, könnte seine Firma anbieten oder doch zumindest vermitteln: ein kommunales Glasfasernetz zu allen Haushalten. FTTB (Fiber tu the Building) ist das Zauberwort.
Die Telekom, so der Vordenker digitaler Zukunft auf dem Lande, werde in den kleineren Ortsteilen der Gemeinde allenfalls zwischen 35 und 50 Mbit/sec gewährleisten können. Eine zukunftsweisende Breitbandversorgung sehe aber anders aus. Auf der Basis einer kommunalen Infrastrukturorganisation unter Zusammenschluss mehrerer Nachbargemeinden würde sich das Projekt FTTB rechnen. Die Kunden müssten mit einer Pacht von 15 Euro pro Monat zur Kasse gebeten werden. Dann würde sich die Investition von etwa 10,9 Millionen Euro allein für die Gesamtgemeinde Hirschaid bei 100-prozentigem Anschluss aller Häuser und bei 65-prozentigem Nutzungsgrad lohnen. Krabbe machte klar: "Es kommt von alleine niemand, der die kleineren Ortsteile mit Breitband versorgen wird; das geht nur, wenn die Gemeinde die Aufgabe übernimmt."
Der Marktgemeinderat hörte die Ausführungen wohl. Aber er wusste auch schon um den Pferdefuß: Der Markt Hirschaid müsste zur Vorfinanzierung einen Kredit über annähernd zehn Millionen Euro aufnehmen oder eine entsprechende Bürgschaft für ein zu gründendes lokales Unternehmen erklären. Beides, so erfuhr Bürgermeister Klaus Homann (CSU) von der Rechtsaufsicht, werde angesichts der angespannten Finanzlage Hirschaids nicht genehmigt.
So bleibt Homann nichts anderes übrig, als nun endlich den Antrag auf staatliche Förderung des Breitbandausbaus auf der Basis von 50 Mbit zu stellen. Bei 80 Prozent Staatszuschuss ist die Verstärkung der Übertragungsrate auch nicht zu verachten. Homann ist klar, dass das ganze System in sieben oder acht Jahren veraltet sein wird. Aber dann könne man auch wieder neu auf den Zug aufspringen, tröstete er.