Viele Wege zum Schulerfolg

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Zwei Schwestern, zwei Schulwege, der exakt gleiche Notenschnitt im Mittleren Abschluss der Albrecht-Dürer-Mittelschule in Haßfurt: Vivien (links) und Desiree Philipp. Fotos: Sabine Weinbeer
Zwei Schwestern, zwei Schulwege, der exakt gleiche Notenschnitt im Mittleren Abschluss der Albrecht-Dürer-Mittelschule in Haßfurt: Vivien (links) und Desiree Philipp.  Fotos: Sabine Weinbeer
Diese Absolventen der Albrecht-Dürer-Mittelschule Haßfurt haben auf ihrem Abschluss beziehungsweise auf ihren Projektprüfungen eine Eins vor dem Komma stehen. Für ihre Spitzenleistungen wurden sie vom Elternbeirat, der Schule und mehreren Unternehmen ausgezeichnet.
Diese Absolventen der Albrecht-Dürer-Mittelschule Haßfurt haben auf ihrem Abschluss beziehungsweise auf ihren Projektprüfungen eine Eins vor dem Komma stehen. Für ihre Spitzenleistungen wurden sie vom Elternbeirat, der Schule und mehreren Unternehmen ausgezeichnet.
 
Matthias Schiller
Matthias  Schiller
 

Bildung  Die Haßfurter Mittelschule hat ihre Absolventen verabschiedet. Die Kinder und Jugendlichen haben viele Möglichkeiten, damit der Start in das Berufsleben gelingen kann.

von unserer Mitarbeiterin Sabine Weinbeer

Haßfurt — Matthias Schiller, Vivien und Desiree Philipp sind drei Absolventen der Albrecht-Dürer-Mittelschule in Haßfurt. Sie stehen für drei verschiedene Schulabschlüsse, die man dort erwerben kann. Mit unserer Zeitung sprachen sie über ihre Schulzeit und ihre beruflichen Ziele.
Matthias Schiller wohnt inzwischen in Merkendorf bei Bamberg, doch er wollte trotz des Umzugs der Familie die Schule in Haßfurt abschließen. "Und das war auch richtig so, ich habe viel Unterstützung bekommen", meint er rückblickend.
Längere Zeit habe die Schule für ihn nicht den großen Stellenwert gehabt. Dass er leistungsbereit ist, zeigt sein Hobby. Drei Mal wöchentlich trainiert er Kickboxen, ist bei Wettkämpfen erfolgreich. In der achten Klasse habe er diesen Ehrgeiz dann auch auf die Schule übertragen. "Da habe ich eigentlich erst richtig Gas gegeben und aus einem Zeugnis voller Vierer im Vorjahr wurde ein Abschlusszeugnis, in dem als schlechteste Note eine Zwei steht. Zusammen mit einer Klassenkameradin ist er Klassenbester. Und auch die Zukunft ist gesichert. Durch die Praktika während der Schulzeit wusste er schnell, was er gerne machen würde, und konnte in den Firmen zeigen, dass er das auch kann. Bei der Firma XXXL wird er eine Ausbildung zum Fachlageristen machen, muss dort Organisationstalent und Freundlichkeit mit den Kunden beweisen.
Eine Besonderheit sind die Schwestern Desiree und Vivien Philipp. Auf unterschiedlichen Wegen haben sie nun gemeinsam ihr Ziel erreicht - und zwar mit exakt dem gleichen Notenschnitt. Wie Matthias Schiller mit einer Eins vor dem Komma. Vivien versuchte es zunächst mit der Realschule, "das lief nicht so gut, lag aber an mir, ich hab' nicht so gut gelernt". Sie wechselte dann in die Regelklasse der Mittelschule, dann in den M-Zug. Für den hatte sich Schwester Viven gleich entschieden. Sie hatte die Übertrittsnote für die Realschule nicht, aber gleich einen guten Start in der Mittelschule. Beide starten ins Berufsleben und freuen sich sehr darauf. Desiree wird Rechtsanwalts-Fachangestellte und Vivien Altenpflegerin.
Wenn sie sich in die Ausbildung und ihre Herausforderungen eingelebt haben, dann bleibt vielleicht auch wieder mehr Zeit für die Leichtathletik Diesen Sport haben beide früher leidenschaftlich betrieben.
Die drei Einser-Schüler standen ebenso wie 63 weitere Mittelschüler im Mittelpunkt der Abschlussfeier der Albrecht-Dürer-Mittelschule in Haßfurt. Unter das Thema "Glück" hatten die Rektoren Susanne Vodde und Matthias Weinberger die Abschlussfeier für die 66 Schülerinnen und Schüler gestellt, die mit dem Schulabschluss in einen neuen Lebensabschnitt starten.
Am Tag des Schulabschlusses seien die meisten glücklich, sagte Konrektor Weinberger: die Schüler, die Eltern und die Lehrer. Glück wünschte er auch allen auf dem weiteren Lebensweg, doch mit Glück allein werde dieser nicht zu meistern sein.

Eine Frage der Einstellung

Das unterstrich auch Schulleiterin Susanne Vodde. Glück zu haben, das hänge vom Zufall ab. Glück zu empfinden, das sei aber eine Frage der Einstellung zum Leben. Wer sich selbst für einen Pechvogel halte, nehme auch weniger Glücksmomente wahr als der, der sich für einen Glückspilz hält.
Dabei könne jeder selbst seinem Glück auf die Sprünge helfen, indem er schöne Erinnerungen bewahrt, Sport treibt, sich auf positive Ziele freut, Freundschaften pflegt und sein Selbstwertgefühl stärkt. Dieses Selbstwertgefühl hätten viele Schülerinnen und Schüler in den Arbeitsgemeinschaften gefördert, als Streitschlichter, Schulsanitäter, Schülerlotsen oder in der Schülermitverwaltung.
Bei der Feier wurden 28 Neuntklässler mit dem erfolgreichen Abschluss der Mittelschule, 16 von ihnen mit dem Qualifizierenden Abschluss der Mittelschule, verabschiedet. Die 13 Schüler der Praxisklasse schafften ihren Abschluss ebenfalls und 25 Schüler verlassen die Klasse M10 mit dem Abschluss der Mittleren Reife. Zu diesen Abschlüssen gratulierte auch Haßfurts Bürgermeister Günter Werner. Er sieht die Kunst des Lehrens darin, die Neugier zu wecken. Die Absolventen forderte er auf, ein Leben lang neugierig zu bleiben.
Neben den Zeugnissen gab es einige besondere Auszeichnungen. Den besten Qualifizierenden Abschluss legte Amy Irby ab, den besten Mittleren Abschluss erreichten schnittgleich die beiden Schwestern Desiree und Vivien Philipp, und auch in der Praxisklasse gab es eine Schnitt-Gleichheit bei den Besten, bei Janine Haßfurther und Matthias Schiller. Für die besten Projektprüfungen erhielten Natalie Dragomerecki und Christian Schmidtke den Preis der Sparkasse in Wirtschaft, Jan Weißenseel und Christopher Müller waren die Besten in Technik und erhielten den Preis der Firma Elektrotechnik Häfner und Lara Denk und Emily Senz wurden von der Mittelschule für den besten Abschluss in "Soziales" ausgezeichnet.