Viele offene Baustellen im Wiesenttal

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Mit Optimismus geht Bürgermeister Helmut Taut (FWW) in das neue Jahr. Er hofft auf Stabilisierungshilfe für den Haushalt, um die großen Aufgaben weiter zügi...

Mit Optimismus geht Bürgermeister Helmut Taut (FWW) in das neue Jahr. Er hofft auf Stabilisierungshilfe für den Haushalt, um die großen Aufgaben weiter zügig umsetzen zu können. "Was wir anpacken müssen, ist das Bad in Streitberg", gab er der ersten Sitzung im Jahr 2017 vor.
Hauptthema dort war die Halbzeit beim Bau der Kläranlage samt Kanalanschlüssen in Wüstenstein. Steffen Kahl und Max Brust vom Ingenieurbüro Weyrauther legten dem Marktgemeinderat einen umfassenden Bericht vor.


Komplett ausgestattet

Am weitesten fortgeschritten ist der eigentliche Kläranlagenkomplex. Hier wurde bereits im Jahr 2015 damit begonnen, ein Retensionsraumausgleich an der Aufseß zu schaffen und den Bachlauf zu renaturieren.
Das Betriebsgebäude ist inzwischen komplett ausgestattet. Allerdings fehlt noch der Stromanschluss durch die Bayernwerke, die in der Nähe eine neue Trafostation dafür errichten müssen. Von den angesetzten Baukosten von 430 000 Euro sind 230 000 Euro bezahlt; es steht noch eine Rechnung aus, so dass Kahl in der Summe von Baukosten von knapp unter 400 000 Euro ausgeht. Gebaut ist auch der Stauraumkanal im Aufseßtal mit dazugehöriger Regenentlastung und Pumpwerk. Hier fehlt noch ein kurzes Anschlussstück Richtung Kläranlage. Von den angesetzten Kosten von 370 000 Euro wurden bereits 315 000 Euro ausgegeben.


Fehlendes Teilstück

Das zeitlich langwierigste Vorhaben ist der Bau des Ortskanals, über den alle Wüstensteiner Anwesen an die Kläranlage angeschlossen werden. Die Baufirma arbeitet sich gewissermaßen vom Tal nach oben; die große Schleife etwa in der Linie der Staatstraße bis zur Kreuzung Richtung Draisendorf ist schon gebaut, ebenso ein Teilstück im Bereich des Schlosses und die aufwendigen Bachquerungen. Richtung Kläranlage fehlt noch ein Stück der Druckleitung. Es soll bis Ende Februar erstellt sein.
Die Kosten der Anschlussleitung sind mit fast 1,2 Millionen Euro angesetzt. Hiervon waren bis Ende Dezember 430 000 Euro verbraucht. Beim Ortskanal steht als nächstes die Wiederherstellung der Staatsstraße an. Sie ist laut Kahl die Voraussetzung dafür, dass in den höher gelegenen Straßenzügen weitergearbeitet werden kann. Der Ingenieur rechnet damit, dass die Straße bis Mitte Juni wieder befahrbar ist. Als letztes Teilstück des Ortskanals ist das Gelände Richtung Schule vorgesehen. Diese Arbeiten sollen bis Ende Oktober/Anfang November abgeschlossen sein. Ein Problem treibt die meisten Ratsmitglieder um: die zwangsläufig wegen der Bauarbeiten gesperrte Ortsdurchfahrt. Konrad Rosenzweig (CSU) aus Störnhof schlug vor, eine klare Regelung für den Flurbereinigungsweg über Gößmannsberg zu schaffen, solange die Wüstensteiner Ortsdurchfahrt gesperrt ist.
Eine generelle Freigabe wehrte Taut wegen rechtlicher Probleme ab: "Das sollte ein Privileg für Einheimische bleiben." Für kommende Woche ist ein Gespräch mit dem Staatlichen Bauamt Bamberg geplant, in dem das weitere zeitliche Vorgehen abgestimmt werden soll.