Unterricht auf dem Mountainbike

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Geschicklichkeitsparcours: Im Fahren müssen die Kinder eine Flasche aufheben, eine Runde fahren und sie dann wieder am gleichen Ort abstellen. Foto: Thomas Malz
Geschicklichkeitsparcours: Im Fahren müssen die Kinder eine Flasche aufheben, eine Runde fahren und sie dann wieder am gleichen Ort abstellen. Foto: Thomas Malz

Am Schönborn-Gymnasium wird seit Anfang des Jahres Mountainbiken als Wahlpflichtfach angeboten. Jetzt haben die Schüler die Bikes aus der Winterpause geholt.

Nach der Standzeit ist die Luft ein wenig schwach auf den Reifen. Daher gehen die zwölf Schülerinnen und Schüler der 6. bis 9. Klassen erst mal zu Hausmeister Bernd Katzenberger, der die Reifen schnell wieder füllt. Dann steht dem Abenteuer nichts mehr im Wege. Heute wird Geschicklichkeit trainiert, aber bald geht es wieder auf die Piste. Zur Verfügung stehen den Sportlern zwölf Mountainbikes, die das Gymnasium dank des Kulturausschusses im Kreistag zu Schuljahresbeginn kaufen konnte.

Geschicklichkeit trainiert

Bis zu den Allerheiligenferien waren die Kinder unterwegs, dann mussten die Fahrräder erst einmal wetterbedingt abgestellt werden, sagt Sportlehrerin Nicole Bähr, die die Gruppe betreut. Dann wird ein Geschicklichkeitsparcours aufgebaut, unter anderem mit Euro-Paletten. Der Parcours ist alles andere als leicht. So gilt es aus einem Kreis eine halb gefüllte Wasserflasche während der Fahrt aufzuheben und nach einer Runde dort auch wieder abzustellen. Noch schwieriger: Mit dem Vorderrad in einen Reifen fahren, fünf Sekunden, stehen bleiben, weiter fahren, bis das Hinterrad im Reifen steht und erneut fünf Sekunden stehen bleiben. Für richtige Mountainbiker ist das kein Problem.

Ab ins Gelände

Auch wenn das Training auf dem Geschicklichkeitsparcours notwendig ist, so gehen die Schüler doch lieber auf die Strecke. In der Regel am Freitagnachmittag geht es für zwei Schulstunden ins Gelände. Das macht ihnen richtig Spaß, allerdings mit einer Ausnahme: "Die Berge hoch fahren, finden sie nicht so toll", sagt Nicole Bähr. "Aber wer runter fahren will, muss auch rauffahren."

Hannes Leyh aus der 7 a, bestätigt, dass er am liebesten durch den Wald fährt. "Weil ich auch privat Mountainbike fahre und es mir Spaß macht", antwortet er auf die Frage, warum er das Wahlpflichtfach gewählt hat. Die Schule habe sich ganz bewusst für die Anschaffung hochwertiger Bikes entschieden, betont stellvertretender Schulleiter Jens Hupfer. So schaffe man Attraktivität, denn langfristig solle das Schönborn-Gymnasium eine Stützpunktschule im Mountainbiken werden, was mit einer Erhöhung der Schulstunden verbunden wäre.

Schulleiter Peter Rottmann findet es gut, dass die Schüler bei "Wind und Wetter" unterwegs sind. Das sorge auch ein bisschen für Abhärtung. Dass es den Schülern richtig Spaß macht, sehe man ja schon daran, dass sie sich am Freitagnachmittag zu ihren Ausfahrten treffen, also dann, wenn andere Schüler schon ihr Wochenende beginnen.

"Es ist eine boomende Sportart", erläutert Nicole Bähr. Um das Fach unterrichten zu können, brauche man die den C-Trainerschein für Radsport, den sie auch hat. Diese Kurse seien derzeit völlig überlaufen. Für 30 Plätze gebe es 70 bis 80 Bewerber.