Weidhausen tilgt 2016 rund 900 000 Euro, investiert aber auch kräftig.
Die Gemeinde ist auf ihrem Kurs der finanziellen Konsolidierung einen großen Schritt vorangekommen. Das hat sich bei der Verabschiedung des Gemeindehaushaltes gezeigt. Neben großen Projekten - wie etwa dem Umzug des "Oase"-Kindergartens (720 000 Euro) oder der Sanierung der Neuensorger Straße (166 000 Euro) - wird Weidhausen im kommenden Jahr seine Schuldenlast erneut deutlich reduzieren können. "Wir ernten die Früchte für die Arbeit der vergangenen Jahre", sagte Bürgermeister Markus Mönch (parteilos) vor der am Ende einstimmigen Verabschiedung des Haushaltes.
Die Weidhäuser sind die erste Gemeinde des Landkreises, die ihren Haushalt für das kommende Jahr verabschiedet hat. Aber weniger das erfreute den Bürgermeister, sondern vielmehr die Tatsache, dass die Schulden der Kommune weiter nach unten gehen: 6,4 Millionen Euro waren es im Jahr 2008, inzwischen sind es nur noch 3,3 Millionen Euro.
Entwickeln sich die Finanzen in etwa so, wie es sich Kämmerer Gerhard Friedrich vorgestellt hat, steht Ende 2016 nur noch eine Schuldenlast von 2,4 Millionen Euro zu Buche.
Die entspannte finanzielle Situation der Gemeinde zeigte sich in den kurzen Statements zum Haushalt. Andre Karl (SPD) und Michael Hofmann (CSU) lobten die Arbeit des Kämmerers und blickten optimistisch in die Zukunft. Zweiter Bürgermeister Manfred Künzel (Freie Bürger) nahm die guten Zahlen mit einem Augenzwinkern zur Kenntnis: "Der beste Haushalt seit Jahrzehnten, Mund abwischen, weitermachen!"
Klar ist seit der Gemeinderatssitzung auch, dass die Gemeinde bald wieder Baugrundstücke für junge Familien anbieten kann. Der Gemeinderat folgte einstimmig einem Vorschlag der Freien Bürger, südlich des Tulpen- und Fliederweges weitere Grundstücke zu erschließen.
Rund 20 dürfen dort möglich sein, weil beim "Herzstück" der benötigten Fläche nach Informationen von Gemeinde-Geschäftsleiter Walter Bott offensichtlich das Verkaufsinteresse der Grundstückseigentümer vorhanden ist. Dies ist nicht überall im Ortsgebiet der Fall - deshalb platzte ja ein geplantes Baugebiet mit Anschluss an die Trübenbacher Straße.
Wie Walter Bott zudem informierte, gerät die Gemeinde mit ihren Baugrundstücken beim Flieder- und Tulpenweg den Planungen einer Weidhäuser Umgehung nicht in die Quere. 280 Meter zwischen dem südlichsten Grundstück und der möglichsten Trasse seien mehr als genug.
Und sowieso, meinte der Geschäftsleiter: "Die Umgehung ist weit davon entfernt, überhaupt geplant zu werden." Einem Wunsch der Fraktionen entsprechend dürfte der Grundstückspreis im Neubaugebiet auch nicht über 65 Euro pro Quadratmeter liegen.
"Das ist das Beste, was wir derzeit machen können", sagte Bernd Faber (SPD) zum neuen Baugebiet. Dennoch sei er so richtig glücklich nicht, weil das Neubaugebiet dem Ziel der Gemeinde - die Stärkung des Ortskerns - nicht gerade entspreche. Zudem sei die Zufahrt zu den Baugrundstücken nur über den Reußenberg möglich. Langfristig allerdings, das erklärte Walter Bott, könne man das Neubaugebiet durchaus über die Lettenreuther Straße anbinden.
Entlastung für Hallstraße
Zudem wird die Gemeinde, ebenfalls nach einem einstimmigen Beschluss, auf Vorschlag der SPD-Fraktion die Möglichkeiten für
ein weiteres Baugebiet abklopfen. Dieses könnte in der Verlängerung der Hallstraße in Richtung "Raimundsruh" entstehen. Vorteil hier: Es könnte die lang ersehnte zweite Zufahrt für das Gebiet rund um die Hallstraße mit sich bringen. Allerdings muss die Verwaltung erst in Gesprächen mit den Grundstückseigentümern klären, ob sie überhaupt verkaufen wollen.