Über Verantwortung im Alter

1 Min
Fritz Schroth Foto: Horst Schneider
Fritz Schroth Foto: Horst Schneider

Christus habe nie gesagt, "arbeitet bis zum Rentenbescheid und wartet auf den Tod". Das stellte Fritz Schroth aus Bischofsheim v. d. Rhön beim Männerabend d...

Christus habe nie gesagt, "arbeitet bis zum Rentenbescheid und wartet auf den Tod". Das stellte Fritz Schroth aus Bischofsheim v. d. Rhön beim Männerabend der Kirchengemeinde und des CVJM in den Mittelpunkt seines Referates über "Generationengerechtigkeit - im Blick auf den demografischen Wandel". Im vollbesetzten Versammlungsraum des CVJM-Hauses folgten die Männer gespannt den Ausführungen von Schroth. Mit ihm hatte das Vorbereitungsteam einen Referenten gewonnen, der zahlreiche missionarische und gesellschaftspolitische Initiativen entwickelt hat.
Schroth hat mit seiner Frau Kriemhild aus einem heruntergekommenen Heim in Bischofsheim eine der bedeutendsten christlichen Tagungsstätten Deutschlands aufgebaut, die Gästehäuser Hohe Rhön. Er gehört dem Landessynodalausschuss an, einem der vier Leitungsgremien der bayerischen Landeskirche. In der Landessynode leitet er den Ausschuss für Weltmission und Ökumene. Ferner ist er stellvertretender Vorsitzender des Evangelischen Sozialwerkes in Deutschland.
Schroth betonte, dass der Ruhestand nicht die Restzeit des Lebens ist. Jedes Alter hat seine Zukunft, betonte er. Es folgte die Frage "Sind wir Älteren auch zukunftsfähig?" Auch in der Kirche fehlt demnach oft die Auseinandersetzung mit den Älteren. Das Alter habe ein Identitätsproblem. Wenn keine Verantwortung übernommen werde, komme es zum Egoismus. Gelungene Übergänge bezeichnete er als sehr wichtig und die Älteren sollten Vordenker für die junge Generation sein. "Gott ist ein Gott der Generationen", stellte der Referent fest. Für die Älteren heiße das, der nächsten Generation Schutzraum zu geben. Übergänge sollten mit Herz und Verstand erfolgen, so Schroth.
Er verwies auch auf die Gefahren des "süßen Lebens" im Alter. Hierzu zählten das gefährliche Wort vom wohlverdienten Ruhestand, die Rentenfalle der Passivität und das gefährliche Lebensviereck aus Haus, Garten, Fernsehen und Fernreisen. "Wir brauchen gute Strukturen für ein christliches Leben und einen neuen Generationenvertrag", so der Referent. Mit einem Zitat von Helmut Lampater: " Säume nicht, binde die Garben, kostbar ist jeder Tag! Kaufe dir leuchtende Farben, zeig, was die Liebe vermag!" beendete Schroth seinen lebendigen Vortrag. Horst Schneider