Theater Fußball gegen Lippenstift: Schüler der Viktor-von-Scheffel-Realschule zeigten das Stück "Friends or no friends".
von unserer Mitarbeiterin Gerda Völk
Bad Staffelstein — Fußball gegen Lippenstift: Auf diesen kurzen Nenner könnte man den Inhalt des Theaterstücks "Friends or no friends" bringen.
Das wäre aber deutlich zu kurz gegriffen. "Friends or no friends" ist eine Geschichte über eine Freundschaft, die sich erst einmal entwickeln muss. Eine Geschichte über eine Mädchenclique, die sich augenscheinlich nur für schicke Klamotten und Schminke interessiert und die auf Jungs trifft, die nur Fußball im Kopf haben. Und beide Gruppen sollen jetzt gemeinsam auf Klassenfahrt gehen.
Begeistertes Publikum Diese witzige Geschichte präsentierte die Theatergruppe der Viktor-von-Scheffel-Realschule am Montagabend vor einem restlos begeisterten Publikum. Ein spritzige und witzige Darbietung, die vor allem von der enormen Spielfreude ihrer Darsteller lebte.
Bezeichnenderweise nennen sich die Mädchen "Golden Girls" und die Jungs "Sunny Boys". Beide Cliquen wollen nichts miteinander zu tun haben, denn Mädchen sind zickig und Jungen sind blöd. Soweit das gängige Klischee. Doch auch untereinander hakt es gewaltig, zumindest bei den Mädels. Kathi, die Neue (Eva Franke), interessiert sich weniger für Schminke, sondern vielmehr für Bücher. Was jetzt nicht unbedingt der Integration ins Gruppengefüge förderlich ist. Die Anreise ins Domizil der Klassenfahrt erweist sich als Geduldsprobe. Die Mädchen vertreiben sich die Zeit mit Lippenstift und Puder, die Junge mit dem Einkleben von Fußballbildern. In der Unterkunft angekommen, wird keine Möglichkeit ausgelassen, den jeweils anderen eins auszuwischen.
Was die Jungs vorhaben, das soll Kathi herausfinden. Was ihr schließlich auch gelingt.
Dafür wird Kathi von Anführerin Vanny (Selin Liha) in die Gruppe aufgenommen. Die ekligen Spinnen, Schlangen und Hühner bekommen die Jungs postwendend zurück, kaum dass sie sie versteckt haben. "Die (Mädchen) haben uns reingelegt", lautet die Erkenntnis der "Sunny Boys" unter ihrem Anführer Johnny (Aisha Mustafov). Klar, dass sie das nicht auf sich sitzenlassen wollen.
Kathis Buch gibt Auskunft darüber, dass in ihrer Unterkunft, einem Schloss, einmal ein gieriger Schlossbesitzer sein Unwesen trieb, dessen Geist immer noch durch das Haus geistert. Für die Jungs eine Steilvorlage, um den Mädchen einen gehörigen Schrecken einzujagen.
Retter in der Not Eine gemeinsam durchgeführte Schlossrallye ändert das Verhältnis zwischen beiden Gruppen grundlegend.
Da erweisen sich die "Sunny Boys" als Retter und Kavaliere in der Not.
Man muss der Theatergruppe unter der Leitung von Melanie Tucker und Gabriele Kroemer sowie allen anderen Akteuren ein großes Kompliment machen. Für das Musikarrangement zeichnete Nikolas Kroemer verantwortlich. Erwähnenswert auch das großartige Bühnenbild und die stimmige Beleuchtung.