Trotz Wanderungsgewinn: Die Einwohnerzahl von Wallenfels sinkt weiter

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Einmal im Jahr verlegt der Wallenfelser Stadtrat eine Sitzung in einen Ortsteil. "Das hat sich bewährt", erklärt Bürgermeister Jens Korn. "Es ist immer die bestbesuchte Sitzung des Jahres." Auch in de...

Einmal im Jahr verlegt der Wallenfelser Stadtrat eine Sitzung in einen Ortsteil. "Das hat sich bewährt", erklärt Bürgermeister Jens Korn. "Es ist immer die bestbesuchte Sitzung des Jahres." Auch in der Schnaid war jetzt der Saal voller Bürger.

"Was lief die letzten sechs Jahre in Wallenfels und in der wunderschönen Schnaid?" Bürgermeister Jens Korn nutzte die Sitzung in der Schnaid im ersten Teil als Bürgerversammlung und begann mit einer Bilanz, nachdem die jetzige Wahlperiode im sechsten Jahr langsam dem Ende zugeht. 2014 war ein Ziel, den Bevölkerungsrückgang zu stoppen.

Wallenfels und seine Ortsteile sollen als attraktiver Lebensort gestaltet werden, jungen Menschen Perspektiven geboten werden. Arbeitsplätze sollen gesichert werden, die Infrastruktur erneuert und Angebote für alle Generationen geschaffen werden.

"Leider geht die Kurve bei der Bevölkerungsentwicklung weiter nach unten", stellte das Stadtoberhaupt bedauernd fest. 2013 hatte Wallenfels 2823 Einwohner, heute sind es 2657. Dabei ist die Wanderungsbewegung sogar leicht positiv. 630 Menschen sind in diesen Jahren zugezogen, 580 zogen weg. Aber auf 320 Sterbefälle kommen nur rund hundert Geburten. Wenn alles so weiter geht wird Wallenfels laut Statistischem Landesamt im Jahr 2031 noch 2440 Einwohner haben. "Unsere Aufgabe ist, dass wir etwas ändern." Der Einwohnerstand wird wohl zurückgehen, aber wie stark kann beeinflusst werden.

"Ich kann erstmals seit 20 Jahren verkünden, dass wir unter die Sechs-Millionen-Euro-Schuldenmarke gefallen sind", freute sich Bürgermeister Jens Korn. Seit 2014 wurden 900 000 Euro an Schulden abgebaut, obwohl zugleich 16 Millionen Euro investiert wurden. "Eine tolle Bilanz." Die Lorbeeren gehörten jedoch vor allem dem Freistaat mit seinen Stabilisierungshilfen und der heimischen Wirtschaft durch eine gestiegene Gewerbesteuer.

Eines der ersten Projekte dieser Wahlperiode war ein Anbau an das Feuerwehrhaus Schnaid. Mit ehrenamtlichem Einsatz und der Hilfe des Bauhofs wurde dies geschafft.

Enorm wichtig war der Breitbandausbau. In der Schnaid konnte auch Glasfaser ins Haus verlegt werden. Der Anschlussgrad in der Schnaid ist nun enorm hoch. Rund eine Million Euro wurde hier ausgegeben. Das Kriegerdenkmal ist wieder erkennbar. Eine wichtige Maßnahme war die Erneuerung der Wasserleitung von der Vorderen Schnaid nach Schnappenhammer. Begleitend wurde die Straße zwischen Kleinthiemitz und Schnappenhammer mit einer neuen Asphaltdecke versehen werden. In Vorbereitung sind zwei Asphaltierungsarbeiten in der Schnaid.

Aus der Bürgerschaft wurden schadhafte Straßenbereiche angesprochen. An einigen Stellen werde es schlimm für den Schneepflug. Auch ein Stück Leitplanke wurde vorgeschlagen. Einige Anwesen haben noch keinen Breitbandanschluss bekommen. rg