Trotz Sieg: Aus für Messingschlager in Reuth

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Josef Messingschlager
Josef Messingschlager

Reuth — Er saß nach dem Spiel im Sportheim und freute sich: Trainer Josef Messingschlager gelang mit der SpVgg Reuth in der Fußball-Kreisklasse 2 ER/PEG nach neun Niederlagen am St...

Reuth — Er saß nach dem Spiel im Sportheim und freute sich: Trainer Josef Messingschlager gelang mit der SpVgg Reuth in der Fußball-Kreisklasse 2 ER/PEG nach neun Niederlagen am Stück wieder ein Sieg, mit 7:4 gewann der Vorletzte gegen Schlusslicht Willersdorf. Die Freude über den zweiten Saisonsieg währte aber nur einen kleinen Augenblick, kurz nach dem Spiel ist der 51-Jährige vom Vorstand in ein Nebenzimmer bestellt und von seinen Aufgaben entbunden worden. Ein Vorgang, den Messingschlager auch einen Tag danach noch nicht fassen kann. "Für mich persönlich ist das eine ganz schlimme Geschichte, ich bin Lizenztrainer und seit 34 Jahren im Geschäft. Man entlässt keinen Trainer nach einem Sieg. Ich bin ein Bauernopfer für vieles, was im Verein falsch läuft", sagte Messingschlager, der für die sportliche Situation in erster Linie die schlechte Trainingsbeteiligung ausgemacht hat. "Wenn der Jüngste im Kader derjenige ist, der am häufigsten im Training ist, sagt das schon einiges aus", sagte der Fußball-Lehrer. Zwar sei ihm angeboten worden, weiter als A-Jugend-Trainer und Spielleiter bei seinem Heimatverein zu bleiben, Messingschlager lehnte aber dankend ab. "Ich habe gedacht, nicht richtig zu hören. Für mich war es das in Reuth", sagte der scheidende Coach, der andernorts wieder an der Seitenlinie stehen will: "Ohne Fußball geht der Messingschlager einfach ein", sagte der 51-Jährige über sich selbst.
Für den Verein selbst war die Entscheidung unumgänglich, zu viel habe im Argen gelegen. "Wir mussten die Reißleine ziehen, es fehlte an der Perspektive", sagte Cindy Schütz aus dem SpVgg-Vorstand, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Als Interimstrainer bis zum Winter fungiert ihr Ehemann Markus Schütz, ein langjähriger Spieler, der vor Kurzem wieder als Aktiver eingestiegen ist. Im neuen Jahr will der Klub dann einen neuen Trainer präsentieren. tsc