Trockenheit jetzt unübersehbar

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Die Ursache für braune Thujenhecken wie hier in Höchstadt-Süd sehen Experten in der Trockenheit im vergangenen Jahr. Fotos: Andreas Dorsch
Die Ursache für braune Thujenhecken wie hier in Höchstadt-Süd sehen Experten in der Trockenheit im vergangenen Jahr.  Fotos: Andreas Dorsch
 

Nicht nur in Höchstadt-Süd fallen in den Gärten immer mehr braune Thujen auf. Die Pflanzen sind Opfer der Hitze und Trockenheit im vergangenen Jahr und nicht mehr zu retten.

Andreas Dorsch Auch wenn die Thuja nicht gerade ein einheimisches Gewächs ist, ist sie in fast jedem fränkischen Garten zu finden. Thujenhecken werden häufig als Sichtschutz gepflanzt, wachsen relativ schnell und sind eigentlich das ganze Jahr über grün. In diesem Frühjahr haben aber viele dieser Pflanzen ihr sattes Grün in ein dürres Braun verwandelt.

Für die braunen Thujen kommt jede Hilfe zu spät. Sie sind abgestorben. Über die Ursache sind sich Experten einig. "Das sind die Nachwehen der extremen Hitze und der Trockenheit im vergangenen Jahr", sagt Matthias Großkopf, Chef der Gärtnerei Großkopf in Zeckern. Er ist sich zu 90 Prozent sicher, ist der Boden im vergangenen Jahr doch bis in die tieferen Schichten ausgetrocknet, aus denen sich die Thujen sonst ihr Wasser holen.

Zu spät bemerkt

Friedhelm Schlierf, Inhaber der Bauschule Schlierf in Burghaslach, begründet das Thujensterben ebenfalls mit der Trockenheit der letzten Jahre. 2018 habe ihnen dann den Rest gegeben. Viele Gartenbesitzer hätten zu spät gemerkt, dass den Thujen das Wasser fehlt. Das müsse zudem erst einmal 30 Zentimeter in den Boden sickern, bis es an die Wurzel kommt, sagt Schlierf und empfiehlt, Tropfschläuche zu verlegen, um Thujen zu bewässern.

Schlierf stellt auch immer wieder fest, dass die Schäden umso größer sind, je enger die Pflanzen beieinander stehen. Bei zwei Pflanzen auf einem Meter werden weniger braun als bei drei. Der Burghaslacher bevorzugt inzwischen Hainbuchen oder Liguster, "die passen besser nach Franken". Auch Eiben würden die Trockenphasen besser vertragen, liegen aber in einer höheren Preisklasse.

Dafür, dass - wie an einer markanten Thujenhecke in Höchstadt-Süd - in der braunen Wand noch einige grüne Pflanzen stehen, hat Matthias Großkopf eine Erklärung. Unter den braunen Pflanzen vermutet er den Boden stärker verdichtet. Das kann durch Baufahrzeuge verursacht worden sein.

Wer schon völlig braune Thujen in seinem Garten stehen hat, kann diese nicht mehr retten, sagt Großkopf. Ist aber noch etwas Grün dran, könnte Gießen oder ein Bewässerungsschlauch helfen. Im Gegensatz zu Laubgehölzen, die bei Trockenheit ihre Blätter hängen lassen, erkennt an Thujen höchstens der Fachmann, dass es ihnen an Wasser mangelt.

Klimagehölze als Ersatz

Großkopf rät, abgestorbene Thujen durch so genannte "heimische Zukunfts- oder Klimagehölze" zu ersetzen. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass diese auch Frost im Winter überstehen.

Jutta Sulzer, Sachgebietsleiterin Gartenbau am Landratsamt Erlangen-Höchstadt, erinnert zwar daran, dass auch Schädlinge, Pilze, Streusalz oder Überdüngung Ursache für braune Thujen sein könnten, bei den aktuellen Fällen schließt sie sich aber dem Urteil der beiden Gartenexperten an: "Die Thuja mag keine Trockenheit."

Friedhelm Schlierf nennt noch zwei Faktoren, die heute stärker als früher auftreten und Pflanzen generell nicht gut tun: der krasse Wechsel zwischen warmer und kalter Witterung und die intensiver gewordene Sonneneinstrahlung zwischen 11 und 15 Uhr.