Konzert Die "Barrelhouse Blues Band" tritt am Samstag im Gasthof "Zur Linde" in Unnersdorf auf.
von unserem Mitarbeiter Stephan stöckel
Unnersdorf — Nicht nur der Kräuterschnaps, der im Fichtelgebirge gebrannt wird, hat eine belebende und wohltuende Wirkung, sondern auch das Blues-Elixier, das drei reifere Herren dort seit Jahren produzieren. Es klingt so schwarz, urig und authentisch, als wäre es in den schwarzen Musik-Destillerien der amerikanischen Südstaaten hergestellt worden. Es hat sich zu einem Exportartikel entwickelt, an dem sich inzwischen Blues-Gourmets aus ganz Deutschland laben.
Am Samstag, 7. Februar, tischen Volker Otto (Schlagzeug und Gesang), Eckard Miksch (Bass und Gesang) und Thomas Franzke (Gitarre, Mundharmonika und Gesang) von der "Barrelhouse Blues Band" aus Thierstein ab 21 Uhr dem Publikum musikalische Genüsse im Gasthof "Zur Linde" in Unnersdorf auf.
Konzerte im Vorprogramm der Rockband "Toto" sowie mit Bluesbarden wie Phil Guy oder Erol Scott zählen zu den Höhepunkten ihrer
Karriere. Bei ihren Konzerten sehen die Musiker der Barrelhouse Blues Band mitunter aus, als kämen sie aus dem Süden der Vereinigten Staaten: blaue Latzhosen, Baumwollhemden und ausgefranste Strohhütte.
Aber auch ohne die Verkleidung haben sie den Blues im Blut. Daraus formen drei Akteure zur Freude der Fans auch selbstkomponierte Songs, die dem Ganzen eine eigenständige Note verleihen.
"Ain't No Good Times To Come" lautet eines der Stücke, das für Thomas Franzke, wie er bei einem Konzert einst verriet, "wie die Faust aufs Auge" zum Fichtelgebirge passe, in dem seit Jahren die Bevölkerung schrumpfe und die Industrie mit Problemen zu kämpfen habe.
Mit ihrer Musik und ihrer unbändigen Spielfreude schenken die Künstler dem Publikum aber auch Hoffnung und Zuversicht auf bessere Zeiten.
Seit dem legendären Leadbelly weiß der Bluesfan, dass in dieser Musikrichtung mitunter auch ein Fünkchen Optimismus mitschwingt. So wollen sich auch die Herren aus dem Fichtelgebirge verstanden wissen, die sich auf gut fränkisch das Motto "Blues net verpassen" auf ihre Fahnen geschrieben haben. Das sollte man nicht als bloßen Marketinggag abtun, hat sich doch schon so manches Konzert des Trios in einen Tanzabend verwandelt.