Die Erweiterung der Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt um je eine Krippen-, Kindergarten- und Hortgruppe war in jeder Hinsicht ein Kraftakt. Zum Abschluss der Bauarbeiten im September war ein Fest geplant, doch coronabedingt mussten die Überlegungen abgeblasen werden. Bürgermeister Jochen Trier und Awo-Kreisvorsitzende MdL Inge Aures gaben die neuen Räumlichkeiten jetzt offiziell zur Nutzung frei. Der Übergabe wohnte auch Kita-Leiterin Kerstin Lobe bei.
Der Chronik konnte entnommen werden, dass 1992 der Bau eines zweigruppigen Kindergartens verwirklicht worden war, der in den Folgejahren ständig erweitert wurde.
Steigende Geburtenzahlen
Jochen Trier stellte fest, dass der Gemeinderat vor dem Hintergrund steigender Geburtenzahlen am 4. Dezember 2018 den Bedarf für die Erweiterung der Kita um je eine Krippen-, Kindergarten- und Hortgruppe festgestellt hatte. Am 12. Februar 2019 sei bei der Regierung von Oberfranken der Zuwendungsantrag gestellt worden. Die Gesamtkosten seien auf gut 2,2 Millionen Euro geschätzt worden, der voraussichtliche Zuschuss liege bei rund 1,7 Millionen Euro.
Neben dem Eigenanteil von gut 530 000 Euro habe der Markt Wirsberg noch die zusätzlichen Kosten für die vorübergehende Auslagerung der Kinder tragen müssen. Der Bürgermeister dankte vor allem dem Architekturbüro Drenske aus Kulmbach für die konstruktive Zusammenarbeit und Norbert Specht von der Verwaltung, "der regelmäßig auf der Baustelle zu finden war".
Dem Kita-Personal dankte Trier für die zusätzlichen Belastungen. "Trotz Corona konnte die Bauzeit eingehalten und die Kostenschätzung unterschritten werden", freute er sich. Für Wirsberg sei diese Einrichtung ein Aushängeschild. "Die traumhaften Belegungszahlen sprechen eine deutliche Sprache."
Awo-Kreisvorsitzende Inge Aures merkte scherzhaft an, dass der "Täter an den Tatort" zurückkehre. Gemeint war damit, dass sie als Architektin den allerersten Neubau im Jahr 1991/1992 geplant und 1993 übergeben habe. Seit damals sei sie in unterschiedlichen Ämtern stets mit der Kita verbunden geblieben. "Es freut mich, dass wir heute die formelle Übergabe des Erweiterungsbaues vornehmen können." Aures dankte der Marktgemeinde für das Vertrauen und band darin auch den früheren Bürgermeister Hermann Anselstetter mit ein: "Er war bei all den Baumaßnahmen mit sehr viel Herzblut dabei." Nicht unerwähnt ließ sie, dass der erste Neubau mit der großzügigen Spende des Unternehmers Herbert Kneitz überhaupt ermöglicht werden konnte. Daher trage die Einrichtung auch seinen Namen.
Kita-Leiterin Kerstin Lobe zeigte die Entwicklung der Kita auf und freute sich, dass gemeinsam eine wunderbare Einrichtung für die Jüngsten der Marktgemeinde Wirsberg geschaffen wurde.
Bisher verfügte die Kita über eine Nutzfläche von 820 Quadratmetern. Nach der Erweiterung um rund 700 Quadratmeter bietet die Einrichtung in der Herbert-Kneitz-Straße Platz für 161 Kinder. Geschaffen wurden unter anderem vier überdachte Stellplätze und weitere Stellplätze vor dem Gebäude, ein Personalraum, Gruppenräume, Hausaufgabenzimmer für den Hort, sanitäre Anlagen, ein Werkraum und eine Mensa. Die Hortgruppe im Altbau wurde zur dritten Krippengruppe mit Wickel- und Ruheraum umgebaut, so dass alle drei Krippengruppen nunmehr im Bestandsgebäude konzentriert sind und die beiden Hortgruppen im Neubau liegen. Neu ist auch ein Therapieraum .
Alle Funktionsräume können mit einem Personenaufzug barrierefrei erreicht werden. Zudem wurde ein barrierefreier Zugang vom Zentralparkplatz aus geschaffen. Auch die Außenanlagen erfuhren eine Neugestaltung.