Menschen, Pferde, Hunde - bei der Traditionsveranstaltung zu Ehren des Heiligen Sankt Leonhard kamen sie alle zusammen. Dritter Bürgermeister Martin Stingl freute sich über die erneut große Beteiligung.
Samstagnachmittag: Weithin hörbar hallt Hufgeklapper durch die Straßen. Beim alljährlichen Leonhardiritt ziehen auch diesem Jahr Tierfreunde aus Neustadt und Umgebung mit ihren Pferden und Hunden durch die Stadt, um bei einer feierlichen Veranstaltung ihre Dankbarkeit den Tieren gegenüber zu zeigen. Anschließend werden die Tiere gesegnet.
Unter den Teilnehmern der inzwischen schon traditionsreichen Veranstaltung ist auch Helga Rölke. Zusammen mit ihren beiden Hunden, Balu und Simba, macht sie schon zum siebten Mal beim Leonhardiritt mit. "Bis auf einmal waren wir in den letzten acht Jahren jedes Jahr dabei. Deshalb haben wir den Ritt auch dieses Jahr fest mit eingeplant", erklärt sie. Für sie gehöre der Leonhardiritt fest zur Vorweihnachtszeit.
"Nach dem Ritt beginnt die Zeit von Plätzchen, Lebkuchen und Weihnachtsmärkten", erklärt die Hundebesitzerin.
Der Heilige der Nutztiere
Für Christoph Lorenz sei der Ritt vor allen Dingen schön, um eine Gemeinschaft zwischen den Tierhaltern herzustellen. "Da sieht man, wie viele Pferde- und Hundefreunde hier in der Umgebung leben", sagt er. Der gelernte Pferdewirt nimmt inzwischen schon zum zweiten Mal am Leonhardiritt teil: "Zum ersten Mal waren wir vor ein paar Jahren, erst jetzt haben wir wieder Zeit gefunden." Sowohl Pferde als auch Hunde hat Lorenz dabei. Er hat vor, seine beiden Pferde, Lakota und Bacardi, sowie den Hund Basca segnen zu lassen.
"Der Leonhardiritt findet zu Ehren des Heiligen Sankt Leonhard, dem Schutzpatron der Nutztiere", erklärt Matthias Knauer, Vorsitzender des Neustadter Vereins für Gebrauchshunde. Dieses Jahr findet der Brauchtumsritt in Neustadt zum 26.
Mal statt, seit etwa 15 Jahren nimmt daran auch der Verein für Gebrauchshunde mit seinen Tieren daran teil. Die Veranstaltung soll nach Informationen Knauers die Menschen darauf hinweisen, dass sie mit ihren Tieren mit Anstand umgehen und sie artgerecht behandeln sollen. Der Ritt solle den Menschen auch ins Gedächtnis rufen, dass die Tiere in der Vergangenheit eine wichtige Rolle spielten. Knauer: "Vor Jahren waren Pferde und Hunde wichtige Nutztiere, denen die Menschen viel zu verdanken hatten."
Martina Braun, pastorale Mitarbeiterin der katholischen Kirchengemeinde, hat am Samstag insgesamt 34 Pferde und 19 Hunde gesegnet. Für sie ist der Leonhardiritt eine Gelegenheit, bewusst innezuhalten und die Tiere zu wertschätzen. "Als Mensch haben wir die Aufgabe, mit der Schöpfung, die uns Gott anvertraut hat, verantwortungsvoll und liebevoll umzugehen", sagt Braun. Nur so können die Tiere zu Freunden und Gefährten werden.
Martin Braun weiter: "Sie danken es uns mit Treue und Trost."
Martin Stingl (SPD), Neustadts Dritter Bürgermeister, hat an der Einführung des Leonhardiritts in Neustadt mitgewirkt. "Deshalb bin ich stolz, dass auch dieses Jahr so viele Tierfreunde teilgenommen haben", sagt der städtische Beauftragte für kulturelle Veranstaltungen.
Auch dem Tier verpflichtet
Wenn man mit Hunden oder Pferden arbeite, habe man eine besondere Verantwortung. "Man ist nicht nur sich selbst, sondern auch dem Tier verpflichtet", sagt der Dritte Bürgermeister. Der Leonhardiritt sei eine Möglichkeit, um das den Tieren zu zeigen.