Rundherum tolle Häuser, aber der Ortskern verfällt, das ist nicht mein Ziel für Rannungen", betonte kürzlich völlig zu Recht die Rannunger Gemeinderätin Sybille Büttner in einer Sitzung. Fast überall ...
Rundherum tolle Häuser, aber der Ortskern verfällt, das ist nicht mein Ziel für Rannungen", betonte kürzlich völlig zu Recht die Rannunger Gemeinderätin Sybille Büttner in einer Sitzung. Fast überall fehlt es an Bauland, besonders für junge Familien, die im Ort gehalten werden sollen. Die einfachste Lösung ist natürlich, Neubaugebiete zu erschließen, obwohl gleichzeitig die Ortskerne veröden. Die Einwohner dort werden immer älter, und ihre Zahl nimmt immer weiter ab. Die Jungen ziehen weg. Da kommt das Programm "Innen statt Außen", dem sich nun auch die Marktgemeinde Maßbach anschließt, gerade recht. Die Sanierung innerörtlicher Bausubstanz finanziell noch mehr als bisher zu unterstützen, ist sehr vernünftig und könnte mindestens teilweise Abhilfe schaffen. Doch dabei allein kann es nicht bleiben. Was soll zum Beispiel mit Häusern und Grundstücken geschehen, die von ihren Besitzern völlig aufgegeben worden sind? So etwas gibt es tatsächlich. Bürgermeister Matthias Klement wies kürzlich bei einem Außentermin des Marktgemeinderates in Poppenlauer auf ein halb verfallenes, unbewohntes Haus hin, dessen Eigentümer in den USA wohnen und nicht erreichbar sind. In manchen Gemeinden gibt es zwar relativ viele Bauplätze sowohl innerorts als auch in Neubaugebieten - aber die Eigentümer haben überzogene Preisvorstellungen. Oder sie horten das Gelände für auswärts lebende und arbeitende Kinder oder Enkel, die dann doch nicht ins Dorf zurückkommen wollen. Es gibt keine Möglichkeit, mehr oder minder sanften Druck auf die Eigentümer auszuüben. Höchstens die höhere Grundsteuer C für unbebaute Grundstücke, die von der großen Koalition beschlossen wurde, könnte da Abhilfe schaffen. Bis jetzt rächen sich die Sünden der Vergangenheit, wenn Bürgermeister und Gemeinderäte auf einen Bauzwang innerhalb einiger Jahre verzichtet haben. Dann bleibt halt nur noch, doch neue Baugebiete auszuweisen.