Im Mittelpunkt der Synode des evangelischen Kirchendekanates Forchheim stand das Thema "Kirchendistanzierte im Blick". Es sei dies ein allgemeines, gesellschaftliches Problem mit großen Herausforderun...
Im Mittelpunkt der Synode des evangelischen Kirchendekanates Forchheim stand das Thema "Kirchendistanzierte im Blick". Es sei dies ein allgemeines, gesellschaftliches Problem mit großen Herausforderungen, sagte Sebastian Herzog, Referent im Amt für Gemeindedienste der Landeskirche.
Persönliche Kontakte suchen, Hinausgehen in die Familien, zu Vereinen, Veranstaltungen: Dabei solle man die Kerngemeinde positiv darstellen. Über allem jedoch wirke der Geist Gottes. Denn wo der Herr nicht das Haus baut, sind die Bauleute umsonst, die daran arbeiten. So lautete die Antwort der 40 Synodalen aus den 13 Kirchengemeinden, die sich in ihrer alljährlichen Versammlung im Muggendorfer Dekanatszentrum zusammenfanden und in Arbeitsgruppen dieses Thema behandelten.
Robert Glenk, Mitglied des Dekanatspräsidiums, eröffnete die Tagung. Sebastian Herzog, der das Hauptreferat hielt, stieg in die Thematik ein. So nehme die Bedeutung der Religion als soziale und sinnstiftende Institution kontinuierlich ab. Hierbei seien die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu beobachten. Globalisierung, Digitalisierung, Mobilität (Trennung von Wohn- und Arbeitsplatz), neue Familienstrukturen und auch die zunehmende Geschwindigkeit des Wandels seien bedeutende Einschnitte in die Lebensabläufe und den Rhythmus des Alltags und somit auch im Verhältnis zur Kirche.
Der Synode lag auch der Bericht des Dekans Günther Werner vor. Um alle Gottesdienste einer Kirchengemeinde im Laufe eines Jahres anbieten zu können, müsse man mit circa 60 Veranstaltungen an Sonn- und Feiertagen rechnen. Deshalb sei es wichtig, dass Ruheständler, Prädikanten und Lektoren am Gottesdienstplan beteiligt sind. Ihnen galt der besondere Dank des Dekans. Lobende Wort fand Werner auch für die Dekanatskantorin Stephanie Spörl. Neben einem umfangreichen kirchenmusikalischen Programm werde auch ihr Schulungsangebot für Nachwuchsorganisten rege angenommen. Die evangelische Jugend im Dekanat biete ein vielfältiges Programm an, welches vom Dekanatsjugendreferenten Frank Höhle und dem Dekanatsjugendpfarrer, Stefan Berner entwickelt und durchgeführt wird. Sie erhalten hierbei große Unterstützung durch ehrenamtliche Jugendvertreter.
Günther Werner listete das kirchliche Leben im Dekanat 2017 in Zahlen auf. So gehören dem Dekanat Forchheim 15 243 evangelische Gemeindeglieder an. Zu verzeichnen waren im Berichtszeitraum 152 Taufen, 162 Konfirmierte, 52 Trauungen, 174 Bestattungen und 130 Kirchenaustritte. Das Entfremden einer großen Zahl von Gemeindegliedern "kann uns nicht unberührt lassen", sagte Werner, "deshalb müssen wir uns Gedanken machen, wie wir dieses Problem zumindest abschwächen können".
Am Schluss der Synode stellte Dekan Günther Werner Stephanie Prockl vor. Sie ist die neue Diakonin im Diakonischen Werk Bamberg-Forchheim. Dessen Profil zu schärfen und die Zusammenarbeit mit den Gemeinden zu stärken, nannte sie als eine ihrer künftigen Aufgaben.
Paul Pöhlmann