Ununterbrochenes Klingeln
Dass das Ganze zu einem Kollaps geführt hätte, wenn die Feuerwehren nicht zusammen mit der Polizei den Verkehr geregelt hätten, steht für den Kommandanten der Feuerwehr Steinbach am Wald, Christian Schulz, fest.
Während des Telefonats sind permanent weitere Anrufe auf der anderen Leitung im Hintergrund zu hören. Von Mittwochvormittag um 9 Uhr bis abends seien seine Leute bei Schnee und Kälte im Einsatz gewesen.
Und auch am Donnerstag ging es weiter. Unterstützt wurden die Aktiven von den Feuerwehren aus Hirschfeld, Windheim und Tettau. Zudem war auch das Technische Hilfswerk vertreten.
Wie Schulz erklärte, habe man versucht, durch Wechselverkehr rund um den Kreisel den Verkehr zu regeln. Aber es ging halt nur langsam voran. Staus gab es in allen Richtungen wie nach Ludwigsstadt, Tettau und Förtschendorf.
Die Einsatzkräfte haben sich einiges von erbosten Kraftfahrern anhören müssen, teilweise gab es auch Beschimpfungen. "Es geht nun aber nicht darum, Schuldige zu finden, sondern Lösungen."
Am Donnerstagmorgen fand wegen des Lkw-Staus in Steinbach am Wald eine Lagebesprechung statt. Daran beteiligt waren neben Landrat Klaus Löffler auch Vertreter der Gemeinde, des Staatlichen Bauamts und Verantwortliche von Wiegand-Glas. In der Pressemitteilung heißt es, "dass sich alle Beteiligten nach Kräften bemühen, die außergewöhnliche Situation aufgrund einer Vielzahl anliefernder und abfahrender Lkw zu managen und die Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmer und Anwohner so gering als möglich zu halten".
Für die Geschäftsführung ist die Situation unangenehm. "Wir möchten uns bei der Bevölkerung entschuldigen", sagt Nikolaus Wiegand. Und er lobt: "Die Polizei und Feuerwehren machen einen guten Job. Ihnen und allen, die zur Entlastung der Situation beitragen, gebührt der Dank." Wiegand spricht davon, dass sich nicht zuletzt aufgrund der Feiertage Scherbenanlieferungen aufgestaut hätten. "Es ist ein Unterschied, ob der Heilige Abend auf einen Freitag oder Montag fällt!" Er weist darauf hin, dass nicht alle Lkw, die das Werksgelände anfahren, auch gemeldet seien.
Suche nach Alternativen
Hunderte Telefonate seien nun mit Spediteuren geführt worden, um die Situation zu entlasten. Es wurden Termine verschoben, die Anlieferung und Abfuhr so weit als möglich gestreckt. Weiterhin werden auch die Glaswerke in Thüringen verstärkt angefahren. Wiegand betont aber auch, dass die Riesenstaus - teilweise war von über 300 Lkw die Rede - auch durch den Wintereinbruch zustandegekommen seien.
Bürokratie-Stau
Nikolaus Wiegand spricht auch davon, dass das Unternehmen versucht habe, den Verkehr zu entlasten, beispielsweise durch eine Verlagerung der Anlieferung auf die Schiene. Auch sei eine weitere Zufahrt im Gespräch gewesen. Aber in Deutschland sei es nicht einfach, Vorhaben zu realisieren.