Karl-Heinz Hofmann Die Stiftung Judenbach macht mit einer interessanten Kunstausstellung auf sich aufmerksam. Hinter dem Titel "Kunst hoch 3" verbergen sich Exponate von drei heimischen Künstlern aus Heinersdorf und Jagdshof.

Sowohl Judenbach als auch die beiden Wohnorte der drei ausstellenden Künstler (Heinersdorf und Jagdshof) gehören zur thüringischen Gemeinde Föritztal. Diese wurde im Jahr 2018 durch Fusion aus 19 Gemeindeteilen gegründet, unmittelbar angrenzend an die Gemeinden Stockheim, Pressig und Tettau im Landkreis Kronach und in Teilen auch Nachbargemeinde zum Landkreis Coburg.

Dem Vorsitzenden der Stiftung Judenbach, Albrecht Morgenroth (Bürgermeister von Judenbach von 1990 bis 2018), ist es gelungen, die großartigen Werke von gleich drei einheimischen Künstlern im Gebäude der Stiftung Judenbach der Öffentlichkeit zu präsentieren. Bei der Vorstellung der Ausstellung informierte Morgenroth auch über die Entstehung der hochinteressanten Stiftung Judenbach mit seinem weiträumigen Gebäudekomplex.

Am 5. April 2017 wurde der Traum von der Stiftung Judenbach und der Eröffnung eines multifunktionalen Zentrums in der kleinen Thüringer Gemeinde im Landkreis Sonneberg wahr. Über ein Jahrzehnt und mehr waren für die Verwirklichung Gespräche und Verhandlungen geführt und kreative Ideen in Planungen übernommen und eingebracht worden. In einer fast dreijährigen Bauzeit von 2012 bis 2014 wurde der Traum zur Realität, und aus einer Industriebrache wurde ein Kulturtreff, der sich schon von der architektonischen Gestaltung als Besonderheit von der bestehenden Ortsarchitektur abhebt und dem Betrachter schon bei der Anfahrt die Besonderheit des Objekts signalisiert.

Ali-Kurt-Baumgarten-Museum

Die Stiftung Judenbach ist aus der Idee entstanden, dem vielseitigen Judenbacher Künstler Ali Kurt Baumgarten (1914 - 2009) ein eigenes Museum zu widmen. "Das Erbe seiner vielseitigen Werke rechtfertigt eine Dauerausstellung als bleibendes Denkmal für den großen Sohn des Ortes", sagte Albrecht Morgenroth. Die Stiftung beherbergt derzeit das Ali-Kurt-Baumgarten-Museum und die Sammlung Weidner mit mechanischen Spielzeugen.

"Das Haus, das an der alten Heeres- und Handelsstraße (Nürnberg - Leipzig) liegt, dient als Zeugnis der im 15. Jahrhundert begründeten Spielzeugtradition des beschaulichen Dorfes. Wir haben ständig am Nutzungskonzept gearbeitet und neue Ideen aufgenommen", sagt der Vorsitzende. "Die Stiftung Judenbach ist seit 2018 Nebenstelle der Volkshochschule (VHS) und bietet unter anderem kreative Kurse für Kinder, Schüler und Erwachsene an." Ergänzt wird das Angebot des barrierefrei zugänglichen Hauses durch ein Museumscafé mit Shop, sanitäre Anlagen, die Wanderer und Radsportler auch zum Duschen einladen, und einem Indoorspielplatz.

Nun ging ein weiterer, lang gehegter Wunsch und eine Herzensangelegenheit von Vorsitzendem Morgenroth und dessen Ehefrau Heidrun in Erfüllung: Sie möchten das schöne Gebäude und die weiträumige Halle auch als Plattform für heimische Künstler genutzt wissen. Den Anfang hierzu macht nun diese erste Ausstellung mit dem Titel "Kunst hoch 3".

Bei einem Rundgang stellte Morgenroth deren breit gefächerte Werke vor. Es sind dies zum einen Exponate von Elsbeth Schindhelm (1928 - 2019), Kreidemalerei, Aquarelle, Acryl-, Dispersions- und Ölfarbengemälde. Erika Eckardt aus Heinersdorf lädt zur Betrachtung von Acryl-Aquarellen und Seidenmalerei ein, zeigt aber auch künstlerische Textilgestaltung, Applikationen, Webtechnik, Collagen, Wachsbatik, Siebdruck, Strichzeichnungen und Typografie. Von dem im Jahr 2001 im Alter von 67 Jahren verstorbenen Diplom-Kunstmaler und Grafiker Volkmar Hammerschmidt werden Holzschnitte, Zeichnungen, Ölgemälde, Aquarelle, Porträts und Landschaften präsentiert.

Die Gemeinschaftsausstellung "Kunst hoch 3" der ortsverbundenen Künstler ist bis 13. September jeweils freitags bis sonntags von 13 bis 17 Uhr in der Großen Halle der Stiftung Judenbach für Besucher geöffnet. Der Eintritt kostet zwei Euro.