Klingendes Spiel der Musikkapelle, ein Gedenkgottesdienst in St. Anna mit Pfarrer Oliver Schütz, aber auch ehrfürchtiges Schweigen und vor allem Dank für ei...
Klingendes Spiel der Musikkapelle, ein Gedenkgottesdienst in St. Anna mit Pfarrer Oliver Schütz, aber auch ehrfürchtiges Schweigen und vor allem Dank für eine friedvolle Gegenwart und Zukunft prägten den Festtag zum 125-jährigen Bestehen der Soldatenkameradschaft Weilersbach (SK).
Die Mitglieder feierten ihr Jubiläum würdig und blickten dabei mit Stolz auf ihre Vereinsgeschichte zurück - in einem kleinen Rahmen, so war es gewollt. Das Totengedenken am Kriegerdenkmal war ein bewegender Augenblick des Jubiläums. Es folgte eine würdevolle Kranzniederlegung, die Fahnen senkten sich, die Kameraden salutierten, während der Musikverein einen Choral spielte, begleitet von drei Böllerschüssen.
Dann der Festzug, angeführt von den Weilersbacher Musikanten mit Benedikt Seiler. An die 60 bis 70 Kameraden trafen sich zu einer kleinen Feierstunde im Vereinslokal Gasthaus Hubert/Reichelt. Mittendrin die Reservistenkameradschaft aus Ebermannstadt mit Roland Heckmann.
Wie Vorsitzender Jörg Übelacker wissen ließ, war es nicht einfach, einen geschichtlichen Rückblick zur Vereinsgeschichte zu erstellen. Es fanden sich keine Aufzeichnungen aus den Anfangsjahren. Nur in einigen wenigen Dokumenten sei die Rede davon, dass alle früheren Aufzeichnungen während des Ersten und Zweiten Weltkrieges verloren gingen oder vernichtet wurden. Das wenige, das man weiß: Die Gründung des "Krieger- und Militärvereins Oberweilersbach" war im Jahr 1892. Die erste Fahne wurde 1906 angeschafft. 1920 wurde der "Veteranen- und Militärverein Unterweilersbach" ins Leben gerufen. Zur damaligen Fahnenweihe standen die Reuther Kameraden Pate.
Erst in den Fünfziger Jahren kam es zu einer Wiedergründung. Eine Satzungserneuerung gab es 1965, nachdem die Gründungssatzungen nicht mehr existierten. Einen ungeahnten Aufschwung erlebte der Verein in den folgenden Jahren. So wurde 1972 das 80. Vereinsjubiläum mit einem großen Fest und Fahnenweihe unter der Patenschaft der Kirchehrenbacher Freunde gefeiert. Man schaffte zusammen mit der Gemeinde eine Salutkanone an, die bis heute bei Festen und Feiern im Dorf im Einsatz ist. Einen "zweiten Frühling", sagte Übelacker, genoss die Kameradschaft 1990. Sie beging ihr 100-Jähriges mit einem "Riesenfest", zu dem der damalige Vorsitzende Karl-Heinz Kupries das feierliche Gelöbnis der Bundeswehr nach Weilersbach holte. Der Name Kupries war aus dem Verein nicht mehr wegzudenken. Unter seiner Leitung wurden die größten Erfolge verbucht.
Übelacker erinnerte nicht nur an die Geschichte der Weilersbacher SK, sondern auch daran, wofür sie steht: für kameradschaftliche Verbundenheit, ein stetiges Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt sowie für gegenseitige Wertschätzung, Frieden und Freiheit. Diese Aufgaben und Ziele erfüllt die SK bis heute.
Weitere Aktivität der SK ist die Unterstützung der Kriegsgräberpflege (wobei Weilersbach einen Spitzenplatz in Oberfranken bei der Kriegsgräbersammlung einnimmt) sowie die Teilnahme an kirchlichen und weltlichen Veranstaltungen.
Im Jubeljahr besteht die Soldatenkameradschaft aus 150 Mitgliedern mit Jörg Übelacker als Vorsitzendem, Erhard Lang als Stellvertreter, Rudolf Pfeufer als Kassier und Franz Roppelt als Schriftführer an der Vereinsspitze.
Heidi Amon