In Forstlahm gibt's Ärger: Beim SPD-Ortstermin gestern Abend wurde kontrovers diskutiert - auch mit OB Schramm.
Damit hatte keiner gerechnet: Erstmals bei einem Ortstermin der SPD begrüßte der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Ingo Lehmann, gestern Abend den Oberbürgermeister. Henry Schramm (CSU) hatte wohl erkannt, dass das Thema des Treffens Sprengkraft besitzt: Soll beim neuen Spielplatz in Forstlahm ein Soccer-Court gebaut werden oder nicht?
Vom Parkplatz des Gasthofs Schramm pilgerte ein Zug von 70 Forstlahmern und Besuchern einträchtig zu der Senke zwischen altem Dorf und Neubaugebiet, das sich nordwestlich ausbreitet. Aber an der Stelle, wo der neue Spielplatz gebaut werden soll, war es mit der Eintracht vorbei. Es wurde kontrovers diskutiert, manchmal auch emotional. Es stellte sich heraus, dass der kleine Fußballplatz großen Ärger verursacht und das Dorf entzweit: hier die Alteinwohner, die gegen den Soccer-Court Sturm laufen - dort die Neubürger, die den Soccer-Court klasse finden.
Befürchtung: Lärm bis abends
Die Vorbehalte der Forstlahmer aus dem alten Dorf formulierte unter anderem Peter Stöcker. Er versicherte: "Wir sind nicht kinderfeindlich." Es sei aber zu befürchten, dass der Soccer-Court Magnetwirkung hat und auch Kinder von weiter weg anzieht. Dann sei es mit der Ruhe vorbei und man habe Lärm bis abends.
Wie sein Vorredner betonte auch Frank Schneider, dass keiner etwas gegen einen "normalen Spielplatz" habe. Aber ein Soccer-Court gehe gar nicht.
Anita Treubel kritisierte, dass man von der Stadt über den Spielplatzbau nicht informiert worden sei. Außerdem sei der Spielplatz zunächst woanders geplant gewesen, nämlich direkt im Neubaugebiet. Und Reinhold Schramm wunderte sich über die Investition für den Soccer-Court: Denn in Forstlahm gebe es bereits einen Bolzplatz - nicht weit weg am Ortsende Richtung Donnersreuth.
Ingo Lehmann und sein Kollege Matthias Meußgeyer schlugen vor, im Stadtrat noch mal zu diskutieren. Sie rieten, angesichts des Protests auf den Soccer-Court zu verzichten, von dessen Bau sie nichts gewusst hätten.
Davon hielt OB Schramm nichts. Er wunderte sich, dass ein Spielplatz solche Reaktionen hervorrufen kann. "Wenn wir Kinderlärm und Kinderlachen nicht mehr ertragen, passt etwas nicht in unserer Gesellschaft", meinte er und stellte fest, dass der Spielplatz im einstimmig genehmigten Bebauungsplan vorgesehen sei.