JOsef Hofbauer Wie sich die Bilder doch ähneln. Aber zwischen den beiden Fußgängerbrücken liegen über hundert Jahre. Eröffnet wurde der Eiserne Steg über di...
JOsef Hofbauer
Wie sich die Bilder doch ähneln. Aber zwischen den beiden Fußgängerbrücken liegen über hundert Jahre. Eröffnet wurde der Eiserne Steg über die Bahngleise am 21. Mai 1901 um 6 Uhr früh. Für die Beleuchtung des Steges sorgte anfangs ein Zolleinnehmer namens Schneider, wie der Hobby-Postforscher Hermann Meißner aus Wimmelbach herausgefunden hat. Im März 1920 wurde die Beleuchtung des Steges an die allgemeine Straßenbeleuchtung angeschlossen.
Das Ende des "Eisernen Steges begann Mitte der 30er Jahre, als die Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Bamberg elektrifiziert wurde. Als Ersatz wurde zwischen 30. Juni und 28. November 1937 eine Unterführung geschaffen, um die Bayreuther Straße und die Eisenbahnstraße miteinander zu verbinden. Auf der einen Seite führen 26, auf der anderen Seite 29 Stufen die drei Meter breite Treppe hinab. Die Unterquerung der Bahn hatte eine Höhe von 2.50 Metern und war 61 Meter lang.
Im Zuge des ICE Ausbaus wurde diese Querung verfüllt. Für die Benutzung gesperrt war sie seit 10. August 2016. Als Ersatz wurde ein Metall-Monster zusammengeschweißt, das 52 Meter lang ist und fünf Meter breit. Die Fußgänger-Behelfsbrücke führt in zehn Metern Höhe über die Bahngleise und bleibt so lange stehen, bis die neu Unterführung, die den Bahnhof mit der Bayreuther Straße verbindet, fertiggestellt ist.
1938 abgebaut
Abgebaut wurde der nur 31 Meter lange "
Eiserne Steg", neben dem eine Schranke den schienengleichen Bahnübergang absicherte, 1938. Das Bauwerk wurde mit Hilfe eines großen Kranes im Ganzen abgehoben und auf einen bereitgestellten Spezial-Güterwagen verladen. Das Gewicht der Metallkonstruktion wird in den Geschichtsquellen mit 15 bis 15 Tonnen angegeben. Der Steg soll nach Augsburg transportiert und dort wieder aufgebaut worden sein.
Nachgetrauert haben die Forchheimer dieser Eisenbahnüberquerung aber nicht. 1962, als ein damals 25 Jahre altes Foto vom Eisernen Steg im "Fränkischen Tag" als Reminiszenz veröffentlicht wurde, sang der Berichterstatter ein Loblied auf die Unterführung: Sie bedeute für die Fußgänger eine große Erleichterung, denn die Benützung der Treppen des Steges sei, besonders bei Nacht, nicht angenehm und manchmal sogar gefährlich gewesen. Das Urteil der Forchheimer über die nun errichtete Behelfsbrücke dürfte sich davon wohl kaum unterscheiden.