Selbstverteidigung: Stimme kann starke Abwehrwaffe sein

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Wie man sich gegen Übergriffe oder Angriffe wehren kann, zeigten Fred Busse und Kursleiterin Heike Bittner. Foto: Rainer Glissnik
Wie man sich gegen Übergriffe oder Angriffe wehren kann, zeigten Fred Busse und Kursleiterin Heike Bittner.  Foto: Rainer Glissnik

"Das war super", freute sich Heike Bittner nach einem Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurs zum Weltfrauentag, der in den Räumen von Caerobics stat...

"Das war super", freute sich Heike Bittner nach einem Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurs zum Weltfrauentag, der in den Räumen von Caerobics stattfand. Immer wieder kommt es vor, dass Frauen mit miesen Typen konfrontiert werden, die keinen Respekt vor ihnen haben. Welche Techniken es gibt, zeigte Büttner - Ju-Jutsu-Trainerin, Gewaltpräventionstrainerin und Kursleiterin für Selbstverteidigung - mit Unterstützung von Fred Busse.
Im Kurs ging es darum, Frauen in ihren ganz persönlichen Stärken zu unterstützen sowie die Entschlossenheit und das Selbstvertrauen der Teilnehmerinnen zu stärken. Dadurch sollen sie sich bei Übergriffen im Alltag und in bedrohlichen oder gefährlichen Situationen schützen und ihre persönlichen Grenzen wahren können.
Das eigentliche Ziel ist aber, gar nicht erst angegriffen zu werden, erläuterte Heike Bittner. Ein Vergewaltiger springe nur selten aus dem Busch. Meist ergebe sich zwischen Täter und Opfer zuvor mindestens eine flüchtige Bekanntschaft. Oft fingen diese ein belangloses Gespräch an, dann beginnen anzügliche Bemerkungen, erste Berührungen. "Da beginnt es schon, sich aus der Opferrolle heraus zu begeben", sagte Bittner.
Wenn eine Frau hier sehr selbstbewusst reagiert und klar macht, dass sie nichts zulassen wird, würden viele ablassen. Die Täter seien häufig feige, in vielen Fällen sogar selbst Opfer gewesen. Meist suchen diese sich jemanden, der schwächer und leise ist. "Wir Frauen müssen daran arbeiten, dass wir gar nicht erst als Opfer ausgesucht werden", so Bittner.


Veränderung wurde sichtbar

Selbstsicheres Auftreten fange zudem mit der Körpersprache an, meinte Busse. "Wir nutzen die Kraft des Gegners aus", erklärte er und zeigte, wie sogar ein körperlich überlegener Angreifer abzuwehren ist. Schnell lernten die Teilnehmerinnen einen sicheren Stand. Bei einem Angriff werden sie nicht so leicht umgeworfen werden können. Allein das Wissen um dieses Können verändert die Haltung und gibt Selbstsicherheit. Verschiedene Techniken zur Abwehr eines Übergriffs wurden trainiert und die Veränderung bei den Frauen wurde schon nach kurzer Zeit sichtbar.
Das Erfahren der eigenen Stärken und auch Schwächen gibt Selbstsicherheit. Mit dem Finden verschiedener Schmerzpunkte wird ein Angreifer völlig überrascht.
Eine ganz starke Abwehrwaffe ist zum Beispiel die Stimme, zeigte Fred Busse. Zum einen wird das Umfeld aufmerksam. Der Angreifer wird verunsichert, die eigene Angst nimmt etwas ab und die eigene Kraft wird gestärkt. Angebahnt wurde die Vermittlung von Lösetechniken. Die meisten Angreifer denken nur ans Festhalten und rechnen nicht mit kompetentem Widerstand. rg