Schulterschluss für die Stadtentwicklung

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Der Kronacher Stadtrat hat sich in seiner Sitzung am Montagnachmittag ganz deutlich auf die Fahnen geschrieben, auf einen Streich zwei brennende Fragen zur ...

Der Kronacher Stadtrat hat sich in seiner Sitzung am Montagnachmittag ganz deutlich auf die Fahnen geschrieben, auf einen Streich zwei brennende Fragen zur Chefsache zu machen: Wie soll es mit der Wohnungs(bau)politik in der Kernstadt und den Stadtteilen weitergehen? Und wie kann die Stadt dadurch dem demografischen Wandel begegnen?
Die CSU hatte den Antrag eingereicht, den Handlungsspielraum der Stadt in Sachen Wohnraumschaffung auszuloten und im Ratsgremium ein umfassendes Konzept für das große Ganze aufstellen zu lassen. Was erfreulich ist: Bei aller Diskussion in der Sitzung hat niemand versucht, diese Idee zu torpedieren. Es gab kritische Töne, es gab Anregungen, es gab Ergänzungen. Aber es war ersichtlich, dass niemand aus den Reihen der Räte diese wichtigen Fragen zur Profilierung nutzen wollte.
Auch wenn Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein auf eine zuletzt wieder positive Entwicklung der Einwohnerzahl und Fortschritte beim Wohnraum verweisen konnte, erschien allen klar, dass es nicht ohne weitere Maßnahmen gehen wird, die Zahl der Kronacher Bürger spürbar nach oben zu schrauben. Das wird selbst mit einem konzertierten Vorgehen nicht einfach werden. Langatmige Diskussionen, wie sie im Stadtrat über die Jahre zu erleben waren, wenn beispielsweise über das Bauen am Kreuzberg oder in Vogtendorf gesprochen wurde, wirkten manchmal wie eine Entwicklungsbremse. Zu sehr wurde sich dabei in Detailfragen verheddert, wenn allenthalben über jede noch so kleine Ausnahmeregelung für ein Projekt abgestimmt werden musste.
Eine erfolgreiche Baupolitik braucht klare, für alle Bürger nachvollziehbare Vorgaben, aber auch einen gewissen Entfaltungsraum für den einzelnen Bauwilligen. Hier das richtige Maß zu finden, muss Teil des Konzeptes werden, welches der Stadtrat sich selbst zur Vorgabe machen will. Um das zu erreichen muss der Schulterschluss allerdings von Dauer sein.