Schülerbeförderung wird neu ausgeschrieben

1 Min

Eine längere Diskussion gab es im Gemeinderat über die Schülerbeförderung der Grundschule Weisendorf ab dem Schuljahr 2018/2019. So läuft der Vertrag mit dem jetzigen Unternehmer aus und kann nicht so...

Eine längere Diskussion gab es im Gemeinderat über die Schülerbeförderung der Grundschule Weisendorf ab dem Schuljahr 2018/2019. So läuft der Vertrag mit dem jetzigen Unternehmer aus und kann nicht so ohne Weiteres verlängert werden, wie Verwaltungsleiterin Eva Fröhlich und Bürgermeister Heinrich Süß (UWG) erläuterten, denn im Grunde gab es eigentlich nie eine richtige Ausschreibung.
Da die Beförderung nun gleich für mehrere Jahre vergeben werden soll und dann die Kosten über dem Schwellenwert von 200 000 Euro liegen, muss der neue Schülerbeförderungsvertrag europaweit ausgeschrieben werden. Wie Eva Fröhlich erklärte, muss die Ausschreibung von Fachleuten durchgeführt werden. Dadurch soll vermieden werden, dass wegen Formfehlern das Verfahren aufgehoben und damit eine erneute Ausschreibung nötig wird.
Die Kosten der Ausschreibung mit insgesamt drei Modulen bezifferte Bürgermeister Heinrich Süß auf insgesamt 20 587 Euro, was die Marktgemeinderäte etwas zusammenzucken ließ. In den Kosten enthalten ist die Vorbereitung der Ausschreibung, die Durchführung und Dokumentation sowie die Prüfung und Wertung der Dokumentation des Verfahrens.
In diesem Zusammenhang wollte Christiane Kolbet von den Grünen wissen, wie viele Kinder Anspruch auf Beförderung haben. Wie Süß erklärte, besuchen 81 Kinder aus den Ortsteilen die Weisendorfer Schule und haben ein Anrecht zur Schülerbeförderung. Der Anregung von Kolbet, dass die Schüler doch den Zubringerbus des ÖPNV benutzen könnten, erteilte der Bürgermeister eine Absage, denn die Zeiten des Schulbeginns und vor allem Unterrichtsende passen nicht zum Fahrplan des ÖPNV. "Man könnte auch die Stundenpläne ändern und den Unterricht dem ÖPNV anpassen", schlug Kolbet noch vor.
Die Kosten wurden aus der Mitte des Gemeinderats kritisiert und eine erneute Ausschreibung vorgeschlagen. Fröhlich verwies darauf, dass bei der nächsten Ausschreibung des Landkreises für den ÖPNV möglicherweise die Schulzeiten berücksichtigt werden könnten, aber eine jetzige Änderung des Fahrplanes sei nicht mehr möglich.


"Elterntaxis" aus dem Hauptort

Unterrichtsbeginn und Unterrichtsende bezeichnete Christiane Kolbet als Chaos, wenn sich die "Elterntaxis" vor der Schule stauen. Nach Auffassung des Bürgermeisters seien das aber überwiegend Weisendorfer Kinder, die gebracht oder geholt werden, und weniger Kinder aus den Ortsteilen. Die aktuellen Kosten der Schülerbeförderung für das Kalenderjahr bezifferte Eva Fröhlich auf 108 000 Euro. Für Fahrten zum Verkehrsübungsplatz und Schwimmunterricht mussten 2017 nochmal 7000 Euro bezahlt werden. Für den Beschlussvorschlag, für die Ausschreibung die Firma Planmobil in Kassel und die Anwaltskanzlei BBG in Bremen zu beauftragen, stimmten am Ende zehn Gemeinderäte und sechs dagegen.