von unserem Mitarbeiter Andreas Welz Bad Staffelstein — In Zeiten der elektronischen Datenübermittlung sind sie schon fast in Vergessenheit geraten: die kleinen Papierstückchen, di...
von unserem Mitarbeiter Andreas Welz
Bad Staffelstein — In Zeiten der elektronischen Datenübermittlung sind sie schon fast in Vergessenheit geraten: die kleinen Papierstückchen, die man auf Briefe klebt. Briefmarken haben immer noch ihren besonderen Reiz, überhaupt wenn sie Geschichten erzählen.
Am Sonntag hatte der Briefmarkensammler-Verein Lichtenfels zu seiner überregionalen Verkaufs- und Tauschbörse für Sammler und Händler in die Peter-J.-Moll-Halle nach Bad Staffelstein eingeladen.
Sammler und Händler aus Franken, dem benachbarten Thüringen und Hessen präsentierten umfangreiche und günstige Angebote zu den verschiedensten Sammelgebieten - wie zum Beispiel Briefmarken, Ansichtskarten, Heimat- und Stempelbelege, Münzen, Brauereiartikel, Sammelbilderalben, historische Dokumente und Urkunden. Außerdem gab es Zubehör wie Steckkarten und Alben.
Rund 300 Sammler kamen in die TSV-Halle, tauschten, kauften und debattierten mit den Verkäufern bis in den Nachmittag hinein.
"Briefmarken und Postkarten gehören einfach zur Heimatgeschichte", machte Vereinsvorsitzender Matthias Müller mit Blick auf die ausgestellten Exponate deutlich. Besonderer Höhepunkt war auch in diesem Jahr die Briefmarkenschau. Auf einigen Stellwänden waren bedeutende Persönlichkeiten abgebildet, andere zeigten Bahnmotive oder thematisierten die Themenbereiche Technik, Blumen, Architektur sowie überregionale Veranstaltungen. Einige Briefmarken wurden schon vor mehr als 100 Jahren auf Dokumente geklebt. Was die betagten Marken heute einbringen würden, will Matthias Müller nicht pauschal in Zahlen ausdrücken. Darauf komme es ihm auch gar nicht an. Das Sammeln sei ein menschliches Bedürfnis, ein Grundtrieb.
Es gebe Sammler, die frönten ihrer Leidenschaft ganz im Verborgenen, andere wollten ihre Schätze zeigen.
Die Lichtenfelser Sammler beeindruckten als hervorragende Kenner ihrer Heimat mit immensem Wissen über ihre Objekte und deren Umfeld.
Besondere Höhepunkte waren in diesem Jahr aus der Lichtenfelser Heimatgeschichte wertvolle Postscheine und Postformulare, die der Briefmarkenverein präsentierte. In Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren zeigte Burkhard Grempel aus Neustadt bei Coburg Briefmarken der Kaiserlichen Marine. Aus dieser Zeit trug Lothar Seelmann aus Lichtenfels Exemplare der Lichtenfelser Stadtgeschichte von 1914 bis 1918 zusammen.
Raritäten präsentierte auch Vorsitzender Müller mit Postalischem aus Buch am Forst.
Von Beginn der Postbeförderung durch Postkutschen bis zur Aufgabe der Poststelle in Buch in den 70er-Jahren zeigte er Exponate.
Der Lichtenfelser Stadtteil präsentiert sich im Stadtmuseum zum Thema "Forum Stadtteile" vom ersten Advent (14 Uhr) bis zum 11. Januar.