Die Cranach-Stadt ist kein neues Pflaster für die 33-jährige Erfurterin Rosmarie Weinlich. Im vergangenen Jahr war sie schon einmal zu "Kronach leuchtet" in...
Die Cranach-Stadt ist kein neues Pflaster für die 33-jährige Erfurterin Rosmarie Weinlich. Im vergangenen Jahr war sie schon einmal zu "Kronach leuchtet" in der Kreisstadt. Damals zeigte sie in Glühbirnen wachsende Pflanzen. Auch heuer arbeitet die seit 2012 als freischaffende Künstlerin tätige Absolventin der Bauhaus-Universität Weimar mit Naturmaterialien. Der Denkansatz hinter ihrem Lichtpunkt im Keller des Restaurants "Christin's" ist allerdings ein ganz anderer.
"Es geht wieder um Wachstum. Allerdings diesmal nicht um die Vergänglichkeit der Pflanzen, sondern um die Unvergänglichkeit der Kristalle", erzählt sie, während sie metallene Halbkugeln für die Installation bereitlegt. In den Metallkörpern haben sich bunte Kristalle entwickelt. Durch Öffnungen soll der Besucher diese Kristalle im Lichtschein auf eine spannende Weise wahrnehmen.
Wie genau das aussehen wird? Das kann Rosmarie Weinlich zu diesem Zeitpunkt selbst noch nicht sagen. "Erst heute kommt alles zusammen. Wir bauen es jetzt zum ersten Mal auf", sagt die Künstlerin. Mit einem Lächeln fügt sie hinzu: "Für mich ist es also genauso eine Weltpremiere wie später für die Besucher von ,Kronach leuchtet‘."
14 ihrer Metallgloben wird sie in einen offenen Kubus platzieren. Bis zu 38 Zentimeter sind sie groß. Eine selbst gestaltete, stimmungsvolle Musik wird den Besucher auf den Stufen abholen und in den Keller zum Kunstobjekt geleiten, wo die vermeintlich eingesperrten Kugeln durch Spiegel einen Hauch von Unendlichkeit erfahren. "Ich wollte etwas für die Ewigkeit machen", erklärt Weinlich ihr Konzept. "Diese Idee ist für mich nicht neu, aber durch ,Kronach leuchtet‘ hat sie nun eine Form bekommen."
Überhaupt arbeitet die 33-Jährige gerne mit Licht. Es hat sie schon in der Malerei begleitet, doch irgendwann wollte sie mit der Wirkung des Lichts nicht mehr nur auf zweidimensionaler Ebene agieren. "Ich wollte in den Raum", schildert sie ihren Schritt hin zu den Installationen. Durch ihr internationales Engagement lernt sie auch in anderer Hinsicht neue "Räume" kennen. Allerdings gesteht sie, an den verschiedenen Wirkungsstätten oft in Kellern zu arbeiten. Erst nach Feierabend könne sie die Städte erkunden. Das sei aber auch sehr spannend - und weit abseits des touristischen Erlebens.
mrm