Robert Aumüller feierte seinen 90. Geburtstag

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Seinen 90. Geburtstag feierte Robert Aumüller. Foto: Sabine Weinbeer
Seinen 90. Geburtstag feierte Robert Aumüller.  Foto: Sabine Weinbeer

Als Robert Aumüller im Alter von 19 Jahren schwerkrank aus Kriegsgefangenschaft in sein Elternhaus zurückkehrte, hätte er sich nicht vorstellen können, dass er einmal seinen 90. Ge...

Als Robert Aumüller im Alter von 19 Jahren schwerkrank aus Kriegsgefangenschaft in sein Elternhaus zurückkehrte, hätte er sich nicht vorstellen können, dass er einmal seinen 90. Geburtstag würde feiern können. Umso glücklicher war er am Samstag über die vielen Gratulanten, allen voran stellvertretender Landrat Michael Ziegler, Oberaurachs Bürgermeister Thomas Sechser und Pfarrer Thomas Klemm.
Robert Aumüller ist in Fatschenbrunn beliebt und geschätzt, so gaben sich die Gratulanten die sprichwörtliche Klinke in die Hand. Hier in Fatschenbrunn ist er aufgewachsen, doch schon mit 17 Jahren musste er fort, zum Reichsarbeitsdienst, von dort geriet er in französische Gefangenschaft. Obwohl schwer an Lungentuberkulose erkrankt, gelang ihm die Flucht und er schlug sich bis nach Fatschenbrunn durch. In der Tuberkulose-Heilstätte lernte er seine spätere Frau Elfriede kennen, die ihn als Krankenschwester betreute. Vor acht Jahren vestarb sie, doch die goldene Hochzeit konnten sie noch gemeinsam feiern. Zwei Söhne zogen die beiden groß, dazu kamen mittlerweile fünf Enkel und ein Urkenkelkind.


Nicht unterkriegen lassen

Robert Aumüller blieb gezeichnet von der Tuberkulose, ließ sich aber nicht unterkriegen. Mit vielen kleinen Aufgaben besserte er die Kriegsversehrtenrente auf, wie Sohn Horst erzählte. So arbeitete er als Gemeindeschreiber, Wasserwart am Fatschenbrunner Wasserturm, später auch als Klärwärter, als die erste Kläranlage errichtet war. Robert und Elfriede Aumüller betrieben eine kleine Hundezucht und hielten eine große Hühnerschar, deren Eier sie verkauften.
Auch ehrenamtlich engagierte sich Robert Aumüller. Über 25 Jahre lang war er Wetterbeobachter für den Deutschen Wetterdienst - und die Musik lag ihm am Herzen. Früh trat er in die Blaskapelle ein und spielte dort die kleine Trommel. Ein Blasinstrument hätte er mit seiner angegriffenen Lunge nicht spielen können. Doch er hat sich an seinen Möglichkeiten orientiert. "Manchmal bei Prozessionen oder Festzügen, wenn es bergauf ging, hat der Papa stehen bleiben müssen", erinnert sich Horst Aumüller.


Schrecken des Krieges

Im Krieger- und Soldatenverein Unterschleichach-Fatschenbrunn engagierte er sich viele Jahre als Zweiter Vorsitzender. Die Warnung vor den Schrecken des Krieges lag ihm immer am Herzen. Im Kreis seiner Familie genießt er seinen Lebensabend. Auch wenn er mittlerweile nicht mehr so gut auf den Beinen ist, genießt er in Fatschenbrunn die Nähe zur Natur und die Begegnung mit den Enkeln. sw