"Rekkenze Brass" liebt die Überraschung

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Mit einer bunten Mischung bekannter Melodien begeisterte das Hofer Blechbläserquintett "Rekkenze Brass" die Besucher in der vollbesetzten St.-Maria-Kirche in Schney. Peter Knudsvig...

Mit einer bunten Mischung bekannter Melodien begeisterte das Hofer Blechbläserquintett "Rekkenze Brass" die Besucher in der vollbesetzten St.-Maria-Kirche in Schney.
Peter Knudsvig (Trompete), René Jampen (Posaune), Benjamin Sebald (Trompete), Rainer Streit (Tuba) und Matthias Lampl (Posaune) können auf Auftritte in über 20 Ländern zurückblicken, darunter waren auch Festivals in Paris, New York und Sapporo. In Schney verzichteten die fünf Musiker auf ein gedrucktes Programmheft, was ihnen größte Flexibilität und Spontanität ermöglichte.
Als erlesener Genuss erwies sich der einleitende Klassiker "Little Drummer Boy", eine bekannte amerikanische Weihnachtsmelodie aus dem Jahr 1941. Barocker Glanz erhellte die Kirche bei einer Bachschen Suite aus dem Notenbüchlein der Anna Magdalena Bach.
Benannt hat sich das Quintett nach der altslawischen Bezeichnung der Siedlung "Rekkenze" - dem Ort, aus dem die Stadt Hof hervorgegangen ist. Brass ist der Begriff für Messingblech, wie Rainer Streit verriet.
Peter Knudsvig schreibt die meisten Arrangements selbst. Dabei ist er immer auf der Jagd nach neuen Ideen, wie die Zuhörer erfuhren. Die Idee, das Weihnachtslied "Es ist ein Ros entsprungen" mit hawaiianischen Klängen zu unterlegen, hatte Knudsvigs Tochter.
Das besondere an den Musikern ist der Einfallreichtum, mit denen sie ihre Zuhörer immer wieder überraschen. Ziemlich unvermittelt stimmte Rainer Streit das Kinderlied vom spannenlangen Hansel und der nudeldicken Dirn an. Schnell sang auch das Publikum mit. Doch wusste es auch, wer das Lied komponiert hat? Da es weder Robert Schumann noch Johannes Brahms und mit Sicherheit nicht Helene Fischer war, kam nur Carl Reinecke infrage.
Ein weiterer Höhepunkt war die Barcarolle aus der Oper "Hoffmanns Erzählungen" von Jacques Offenbach. Das Finale bildete ein Medley weihnachtlicher Filmmelodien mit dem Titel "Hollywood Christmas".
Nach gut einer Stunde verabschiedete sich "Rekkenze Brass" mit "Muss i denn". Ein Musiker nach den anderen schnappte sich die Noten und entfernte sich aus dem Altarraum, bis nur noch Tubist Rainer Streit übrigblieb.
Ein beeindruckendes Konzert, für das sich auch junge Leute begeistern konnten. "Rekkenze Brass" bewies, wie fließend die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Musikgattungen sein können. Die Veranstaltung wurde von der Friedrich-Baur-Stiftung unterstützt.