Zum Artikel "Vom Automaten in den Ausweis" im FT vom Donnerstag ging folgender Leserbrief ein: Kameras und Zubehör werden mittlerweile fast nur noch im Internet gekauft. Rahmen für Fotos gibt es bei A...
Zum Artikel "Vom Automaten in den Ausweis" im FT vom Donnerstag ging folgender Leserbrief ein: Kameras und Zubehör werden mittlerweile fast nur noch im Internet gekauft. Rahmen für Fotos gibt es bei Aldi, Lidl und Co. Portraitaufnahmen sind für einen Fotografen eine nicht kalkulierbare Einnahme. Nach Aufhebung der Meisterzwangs kann sich jeder, der Canon oder Nikon richtig schreiben kann, Fotograf nennen.
Es findet sich ja oft im Bekanntenkreis jemand, der eine "gute Kamera" besitzt, um die Aufgabe des Fotografen zu übernehmen. Die Qualität der Aufnahmen ist, wenn es nichts kostet, ja oft zweitrangig. Wenn die Bilder dann manchmal verkorkst sind, kann man eh nichts mehr machen. Des Öfteren stehen dann Kunden im Geschäft mit der Hoffnung, wir Fachleute können zaubern und alles wieder in die Reihe bringen.
Die letzte kalkulierbare Einnahme für Fotografen war das Passbild. Aber mit den vielen Passbildautomaten um uns herum ist auch das nun nicht mehr der Fall. Ein Automatenbild für zehn Euro ist nach meiner Meinung preislich auch ganz schön überzogen.
Zudem frage ich mich, wer sich um den Automaten kümmert, wie Papier und Farbband wechseln und mehr.
Dass vom Rathaus aus die Entscheidung über meine weitere Existenz entschieden wird, finde ich schon ziemlich anmaßend. Ein paar Passbilder hier, ein paar Passbilder dort kosten am Ende meiner Fotografin den Arbeitsplatz.
Man kann solche Dinge immer bagatellisieren, solange es nicht um die eigene Existenz bzw. den eigenen Arbeitsplatz geht. Ich als kleiner Händler kann es mir auch nicht leisten, im Gemeindeblatt eine ganze Seite für Passbildwerbung zu buchen.
Auch die Aussage, man könne es den Menschen nicht zumuten, nach Höchstadt zu fahren, finde ich so nicht akzeptabel. Schließlich muss ich auch für viele andere Amtsangelegenheiten nach Höchstadt oder Erlangen fahren.