Pettstadt verschließt sich den Plänen eines durchgängigen Radweges entlang der Kreisstraße Bamberg/Bug-Frensdorf.
Mit 3:7 Stimmen lehnte der Gemeinderat den Antrag der CSU-Fraktion ab, einen neuen Versuch zur Realisierung des Radweges entlang der Kreisstraße BA 29 zwischen dem Pettstadter Weiler Eichenhof und Reundorf zu starten.
Die Nachbargemeinde Frensdorf beabsichtigt, einen Randwanderweg bis Reundorf zu bauen. Sollte auch die Lücke zwischen Reundorf und Eichenhof geschlossen werden, bestünde durch das Tal der Rauhen Ebrach ein durchgängiger Radweg zwischen Bamberg/Bug und Würzburg, argumentierte CSU-Fraktionssprecher Alexander Hummel. Er sieht in der Neubaustrecke eine strukturelle Verbesserung des Nahverkehrs und - noch wichtiger - die Erhöhung der Verkehrssicherheit: Radfahrer, die mutig zwischen Pettstadt und Frensdorf die Kreisstraße benutzen, sind dem Schwerverkehr und meist sehr schnell fahrenden Personenwagen schutzlos ausgesetzt.
Das müssten sie aber nicht sein, schallt es von den Gegnern des Vorstoßes: Bürgermeister
Jochen Hack (FWG) verwies auf den vom Kraftverkehr doch sehr abgeschirmten und gut ausgebauten Weg von der Bahnstraße weiter durch die Flurabteilung "Schwarzes Tännla" Richtung Reundorf und Schmausenkeller.
Wenn auch nicht als Rad- und Fußweg, so doch als überörtlicher Rad-Wander-Weg sei diese Strecke ausgeschildert und auf den Nahverkehrskarten des Bamberger Umlandes verzeichnet. Zudem erinnerte Hack daran, dass bereits 2002 ein Versuch, den Radweg entlang der Kreisstraße zu verwirklichen, an der Ablehnung der Grundbesitzer gescheitert ist.
Stark frequentiert
Inzwischen ist der Feldweg durchs "Schwarze Tännla" asphaltiert; er wird von Fußgängern und Radwanderern stark frequentiert.
Sie müssen sich den Verkehrsraum freilich oft genug mit den berechtigten landwirtschaftlichen Gespannen, aber auch so manchen Kraftfahrzeugen teilen, deren Fahrer die Durchfahrtsperre missachten.
Dass man für Radwanderer einen Umweg um Pettstadt errichten wolle, gefiel Oliver Schlicht und Michael Reichert, beide FWG, so gar nicht. Nachdem schon der Kraftverkehr an Pettstadt vorbeirolle, wolle man nicht auch noch die Radler und Wanderer auf ihren Wegen zwischen Bamberg oder der Regnitzfähre und dem Oberlauf der Rauhen Ebrach verlieren. Auch Zweiter Bürgermeister Friedrich Linz von der Bürgernahen Liste sah es nicht ein, einen weiteren Radwegebau zu forcieren.
Bürgermeister Hack hatte vom Landratsamt in Erfahrung gebracht, dass die Gemeinde allein für Planungskosten der knapp zwei Kilometer langen Strecke rund 90 000 Euro aufbringen müsste.
Sollte sich das Projekt vom erforderlichen Grunderwerb her realisieren lassen, wäre der Landkreis gefordert, den Ausbau zu finanzieren.
Die Gelegenheit dafür wäre günstig, weil laut Alexander Hummel die Kreisstraße zwischen Eichenhof und Reundorf voraussichtlich im Jahr 2017 erneuert wird. Ob Planungskosten in Höhe von 90 000 Euro auf die Gemeinde zukommen, zog Hummel in Zweifel. Ohnehin würde etwa ein Viertel der Strecke auf Frensdorf entfallen.
Mehraufwand erspart
Indes: Die Mehrheit des Gemeinderates will keine Alternative zum Weg durch Pettstadt und das "Schwarze Tännla" und erspart der Gemeindeverwaltung aufwendige Grundstücksverhandlungen für eine Neubaustrecke entlang der Kreisstraße.