Sollten die Parkplätze entlang des Friedhofs wegfallen, wäre es sinnvoll besonders im Hinblick auf die Friedhofsbesucher, im Parkhaus länger als eine halbe Stunde kostenlos parken zu dürfen. Es sei zu hoffen, dass beim Umbau der Volkshochschule und der Straßenplanung keine Tatsachen geschaffen wurden, die eine Trennung von Auto- und Fahrradverkehr nicht berücksichtigen. Bei einem Neubau der Spitalbrücke müsse diese unbedingt einen Rad- und Fußweg enthalten.
Einen weiteren Fahrradweg sollte der Äußere Ring bekommen mit Verbindung zum Crana Mare. Dringender Handlungsbedarf bestehe auch in der Kulmbacher Straße.
Vom Krankenhaus ist an der Friesener Straße in Richtung Stadt Radfahren auf dem Bürgersteig erlaubt. Besondere Vorsicht sei jedoch an den vielen Grundstücksausfahrten zu beachten, Fußgänger haben außerdem Vorrang. Dies lässt keinen richtigen "Radweg" zu, der aber in beiden Richtungen sehr wünschenswert wäre.
Eine positive Nachricht ist, dass die aus Sicherheitsgründen geschlossene Unterführung B 303/B 173 an der Südbrücke an gleicher Stelle dieses Jahr wieder eröffnet wird, erläuterte Peter Witton, verkehrstechnisch deutlich besser mit fünf Metern lichter Breite.
Positiv ist auch die Fertigstellung des Radwegs von Ruppen auf dem Bahndamm bis zur Loewe-Brücke, der dann durch die noch zu bauende Fachhochschule für Finanzen zum LGS Gelände führen wird.
Ein Schnellradweg für Pendler
Im Bereich der Landesgartenschau wünschte sich Doris Glück deutliche Verbesserungen. Wenn viele Leute unterwegs sind, sei es nicht einfach für Radfahrer und Fußgänger. Ein Schnellradweg am Rande der Siedlung könnte für Radler, die schnell zur Arbeit kommen wollen, Bedeutung haben. Es gebe schließlich nicht nur Freizeitradler. Es müsse überhaupt bei künftigen Planungen berücksichtigt werden, dass es einen Berufsverkehr mit Radfahrern gebe. Gerade auf dem LGS-Gelände sollten Radler auch Rücksicht auf andere nehmen, appellierte Michael Kestel, der viele Jahre lang ADFC-Kreisvorsitzender war.
"Wir müssen die Bevölkerung mitnehmen", sieht Stadtrat Peter Witton darin eine wesentliche Grundlage. Nur über ein gemeinsames Suchen mit Beteiligung aller Verkehrsteilnehmer könne gegenseitiges Verständnis erreicht werden.
Franz Köstner, der früher zwei Legislaturperioden für die Grünen im Stadtrat war, zeigte sich skeptisch, weil sich seiner Meinung nach konkret wenig getan habe. Seine im Jahr 1994 eingebrachte Planung sei leider immer noch unverändert aktuell. "Fahrradfahren macht Spaß", unterstrich Sofia Heinlein. Es gelte, noch mehr Menschen dafür zu begeistern. Als Radfahrerin fühlt sie sich in der Kronacher Innenstadt sehr unsicher. Gerade im Bereich des Marienplatzes, bei dem von der für Fahrräder erlaubten Fußgängerzone eine klare weitere Kennzeichnung in Richtung Stadtgraben fehlt.
"Der Landkreis Kronach hat gute Radwege, in der Kreisstadt sind sie praktisch nicht vorhanden", sah Michael Kestel enormen Handlungsbedarf. Trotzdem wäre es schön, meinte Peter Witton, wenn auch der Landkreis der AGFK beitreten würde, denn dann könnte man gemeinsam an der Verbesserung des Verkehrswegenetzes arbeiten, denn auch im Landkreis gebe es noch Potenzial.
Beim Portal www.rad-orte.de können Problemstellen für Radfahrer in Kronach gemeldet werden, erinnerte Hinrich Ruyter. Bislang wurden dort 67 Stellen beschrieben. 18 wurden von der Stadt verbessert, 25 abgelehnt. 21 sind noch in Bearbeitung. "Es tut sich etwas in der Stadt", freute sich Ruyter. "Es ist eine positive Aufbruchstimmung." rg