Planung für sechs Straßenbauprojekte kann beginnen

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Sigismund von Dobschütz Den Planungsbeginn gleich für sechs Straßenbauprojekte schlug Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU/FWG) dem Gemeinderat am Dienstag vor. Das Gremium stimmte in allen Fällen ei...

Sigismund von Dobschütz Den Planungsbeginn gleich für sechs Straßenbauprojekte schlug Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU/FWG) dem Gemeinderat am Dienstag vor. Das Gremium stimmte in allen Fällen einstimmig zu und beauftragte die Verwaltung mit Vergabe der Leistungsphasen 1 und 2 an das Ingenieurbüro Hossfeld & Fischer in Bad Kissingen.

Zuerst die Vorplanung

"Wenn wir diese Aufträge vergeben, heißt es noch lange nicht, dass wir die Baumaßnahme schon im nächsten Jahr umsetzen", dämpfte der Bürgermeister verfrühte Hoffnungen. "Das große Geld wird jetzt noch nicht ausgegeben." Denn die ersten beiden Planungsphasen der Honorarordnung für Architekten- und Ingenieurleistungen (HOAI) umfassen lediglich eine Grundlagenermittlung sowie die Vorplanung mit Kostenschätzung. Der tatsächliche Zeitpunkt für die Umsetzung der Baumaßnahmen muss nachfolgend vom Gemeinderat in Übereinstimmung mit dem Haushaltsplan kommender Jahre jeweils einzeln beschlossen werden. Bereits mehrfach war die Gemeindeverbindungsstraße von Schlimpfhof nach Poppenroth Thema in Gemeinderat und Bürgerversammlungen, wobei neben dem schlechten Zustand des Straßenbelags, weshalb das zulässige Tempolimit bereits auf 40 Stundenkilometer begrenzt ist, auch die für das gestiegene Verkehrsaufkommen als zu eng empfundene Kurve bemängelt wird.

Nach Vorlage der Kostenschätzung will sich Bürgermeister Schlereth um Fördermöglichkeiten bemühen und erneut mit Bad Kissingen verhandeln, da ein großes Teilstück auf Kissinger Gemarkung verläuft.

Den Planungsaufträgen für die ebenfalls als vorrangig festgelegten Maßnahmen in den Straßen Schläglein (Schlimpfhof), Kirchgasse und Kissinger Straße (Oberthulba) sowie Hüllweg (Hetzlos) stimmte der Gemeinderat ohne jede Diskussion zu. Lebhafter war die Beratung über die Straße Am Spielplatz in Oberthulba, da der Bürgermeister darüber hinausreichende Ideen vorstellte, die bei der Straßensanierung gleichzeitig umgesetzt werden könnten.

Neue Spielgeräte

"Der Spielplatz ist in die Jahre gekommen", eröffnete Schlereth die Diskussion. Deshalb, so der Vorschlag der Verwaltung, soll der Platz mit neuen Geräten aufgerüstet und zu einer kleinen Grünoase auch für die Bewohner des nahen Seniorenhauses umgestaltet werden. Schlereth: "Dort können sich dann die Generationen treffen." Dieser Gedanke stieß bei den Gemeinderäten auf Zustimmung ebenso wie der zweite Vorschlag, die Stellplatzsituation am Straßenrand zu verbessern. Während heute in Längsrichtung an der Straße nur Platz für sieben Autos ist, könnten durch Wegnahme eines kleinen Längsstreifens von der Spielplatz-Rasenfläche und dadurch mögliche Querstellung parkender Fahrzeuge Platz für 15 Stellplätze geschaffen werden. "Es wird kein Baum gefällt", betonte Schlereth, "und der Verlust des schmalen Grünstreifens ist verschmerzbar." Der Rat stimmte einer Vorplanung einstimmig zu.

Von den drei eingereichten Bauanträgen sah sich der Gemeinderat gezwungen, jenen aus Reith zum Bau eines 2,0 Meter hohen Sichtschutzzaunes abzulehnen. Als Grund nannte der Antragsteller, das Nachbargrundstück liege um fast einen Meter höher und deshalb sei bei einem nur 1,5 Meter hohen Zaun, wie der Bebauungsplan dies als Maximalhöhe zulässt, seine Privatsphäre nicht gegeben. Die Verwaltung hatte bei einer Höhe von 2,0 Metern aber "eine erhebliche Überschreitung" festgestellt. Eine Befreiung vom Bebauungsplan kann jedoch nur dann erteilt werden, wenn der betroffene Nachbar zustimmt. Da dies hier aber nicht der Fall war, sah sich auch der Rat gezwungen, den Bauantrag abzulehnen. Das Ungewöhnliche an diesem Vorgang ist allerdings, dass der fragliche Sichtschutzzaun bereits steht.