Seit einigen Wochen ist Eltmann Fair-Trade-Stadt. Dazu gab es einen Festakt in der Stadthalle. Ganz wesentlich getragen wird der Prozess von den Kirchengemeinden in Eltmann, und deshalb fand nun auch ...
Seit einigen Wochen ist Eltmann Fair-Trade-Stadt. Dazu gab es einen Festakt in der Stadthalle. Ganz wesentlich getragen wird der Prozess von den Kirchengemeinden in Eltmann, und deshalb fand nun auch ein Gottesdienst zum Thema "Eine Welt" in der Stadtpfarrkirche statt. Das Motto des Gottesdienstes lautete "Gerechtigkeit - und die Erde blüht auf".
Die Kolpingsfamilie und die katholische Kirchengemeinde riefen den Weltladen in Eltmann ins Leben, der den Gedanken vom fairen Handel Zug um Zug in die Eltmanner Gesellschaft trug. Schnell war auch die evangelische Kirchengemeinde dabei, die sich in Person von Cornelia Winterstein-Bötsch auch in die Steuerungsgruppe einbrachte, die im vergangenen Jahr die Anerkennung als Fair-Trade-Stadt erarbeitete. Gemeinsam mit Elisabeth Förtsch vom Weltladen erläuterte sie den Weg dahin und vor allem den Gedanken hinter dem fairen Handel.
Verantwortung übernehmen
Spätestens in Zeiten des Klimawandels sei es Zeit, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen, sagte Elisabeth Müller-Förtsch. Aber es stelle sich die Frage: "Gelingt uns die Umkehr oder lähmt uns die Angst?"
Gerade die Christen hätten den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, sich für Frieden, Gerechtigkeit und Menschlichkeit einzusetzen, betonte Pfarrer Volkmar Gregori in der Predigt.
Einst sei der Mensch den Unbilden der Natur schutzlos ausgeliefert gewesen. Er sei sehr erfindungsreich gewesen, sich zu schützen, die Ressourcen zu nutzen, doch irgendwann sei das umgeschlagen in die Ausbeutung anderer Menschen und des Planeten. Schon im Buch der Sprüche in der Bibel fordere die Weisheit dazu auf, "auf den Wegen zu bleiben", die Schöpfung zu bewahren.
Gerecht teilen
Der Mensch befolge jedoch zu oft nicht den Auftrag, die Welt zu bebauen und zu bewahren, sondern bevorzuge eine andere Bibel-Übersetzung: "Macht Euch die Erde untertan." Gregori: "Wir haben verlernt, maßvoll zu sein in der Ernährung, im Verbrauch von Rohstoffen, mit anderen gerecht zu teilen, das Existenzrecht von Pflanzen und Tieren zu achten."
Fairer Handel, das bedeute nicht nur Gerechtigkeit, sondern auch Friedensarbeit. Die Menschen seien aufgefordert, die Weisheit einzusetzen, sich zu besinnen, auch wenn es anstrengend sei, alle Entscheidungen auf den Prüfstand zu stellen: "Wo und was kaufe ich ein, wie ernähre ich mich, welche Kleidung trage, welches Auto fahre ich, wo und wie mache ich Urlaub, welche Energieträger nutze ich und in welchem Umfang?" Pfarrer Gregori forderte dazu auf, umzukehren zur Weisheit.