Orgelklang füllt den Kirchenraum

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Elisabeth Roppelt und Hans Mohnkorn sind glücklich über die gelungene Orgelnacht. Fotos: privat
Elisabeth Roppelt und Hans Mohnkorn sind glücklich über die gelungene Orgelnacht. Fotos: privat

Alle zwei Jahre wird die nach dem Hersteller Goll benannte besonders klangvolle Orgel der Martinskirche gefeiert. Heuer war die fünfte Orgelnacht.

Der sehr große Kirchenraum von St. Martin in Eggolsheim war voller Zuhörer, als Hausherr Pfarrer Daniel Schuster und Elisabeth Roppelt - selber Organistin und Initiatorin, (Chor-)Leiterin sowie Moderatorin der schon fast zur Institution gewordenen Orgelnacht - die Gäste begrüßten.
Wieder gehörte die erste Einheit des sechsteiligen Konzerts der Orgel allein. Der Gößweinsteiner Organist Georg Schäffner zeigte sein hervorragendes Können bei Stücken der Franzosen Dubois und Widor und mit hoher Virtuosität beim "Präludium (und Fuge) über den Namen B-A-C-H von Franz Liszt.
Noch einmal allein erklang die Orgel später mit modernen Kompositionen. Stephanie Spörl (St. Johannis, Forchheim) ließ Filmmusik, z.B. "Fly" aus "Ziemlich beste Freunde", ganz anders hören und machte auch gute Laune mit ihrer Eigenkomposition "Gutlaunien".


Eine Ausnahme

Ansonsten "traf sich" die Orgel mit Klarinette, Harfe und der menschlichen Stimme im Chorgesang, der zusätzlich mit Violine (Katharina Voll) und Schlagzeug/Percussion (Hans Mohnkorn) begleitet wurde; Ausnahme war der dritte Teil der Orgelnacht mit dem Zusammenspiel von Gitarre und Querflöte. Harald Vollmayer an der Orgel und Johannes Neuner mit der Klarinette bewiesen, wie sehr sich diese beiden Instrumente aufeinander einstellen können, sogar in Jazz-Art ("Variations on a Theme of Paganini" von M. Garson) und bei einem Traditional aus Israel.


Ein Gruß der Engel

Wenn Orgel und Harfe auf dem Programm stehen, sind schon fast automatisch auch Darstellungen in der bildenden Kunst vor Augen. Engel und Himmel scheinen nah! Diesen Eindruck verschafften auch die Harfenistin Magdalena Gosch und der Erlanger Regionalkantor Erich Staab an der Orgel, besonders am Beginn ihres "Dialogs" bei der "Premiere Arabesque" von Debussy für Harfe allein und am Schluss im "1.Concerto für Harfe und Orgel" von Pedro Jose Blanco (1750 - 1811).
Stefan Grasse (geb. 1962 in München) und sein schottischer Freund Eddie McGuire (geb. 1948) entführten die Zuhörer mit Gitarre und einer besonders warm klingenden hölzernen Querflöte mit Kompositionen von John Maxwell Geddes und McGuire selbst so sehr in die schottische und auch irische Landschaft und Natur, dass man das "Nur-noch-Lauschen" der Zuhörer und das Mitfühlen des Atmosphärischen sehr spüren konnte. Ein abschließendes "Konzert im Konzert" bot der Projektchor, den Elisabeth Roppelt leitete.
Das dieser Orgelnacht mottogebende "Circle of Life" von Elton John wurde untermalt von Projektionen afrikanischer Impressionen über den gesamten Altarraum (verantwortlich Hans Mohnkorn), wie auch die übrigen Darbietungen des Chors mit passenden Motiven illustriert wurden, der mit seiner fantastischen Qualität eine gleichermaßen interessante wie wohltuende Klangeinheit bildete.
Man kann nur zusammen mit dem begeisterten und großen Beifall spendenden Publikum hoffen, dass es 2019 eine sechste Orgelnacht in der Eggolsheimer Martinskirche geben wird!